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Eine Aufnahme aus einem Lager für syrische Flüchtlinge in Jordanien.
© Rainer Jensen/dpa
Update

Flüchtlinge in Deutschland: Fast 268.000 Syrer haben Anspruch auf Familiennachzug

Die Zahl der anerkannten syrischen Flüchtlinge mit Anspruch auf Familiennachzug steigt. Das geht aus einem internen Papier der Bundesregierung hervor, aus dem die "Bild" zitiert.

Immer mehr anerkannte syrische Flüchtlinge haben einen Anspruch auf Familiennachzug. Das geht aus einem internen Papier der Bundesregierung zu den Folgen der Flüchtlingskrise hervor, das der „Bild“-Zeitung vorliegt. Demnach stellten Syrer in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt rund 431.500 Asylanträge.

Aus den Asylentscheidungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ergebe sich „ein Potenzial von Syrern, die berechtigt wären, Familienangehörige nachzuholen“ von derzeit rund 267.500 Personen. Für sie findet die „Aussetzung des Familiennachzugs für zwei Jahre“ nach dem Aufenthaltsgesetz (§ 104, Absatz 13) laut dem internen Bericht „keine Anwendung“. Die betroffenen syrischen Flüchtlinge dürften ihre Familien somit nach Deutschland nachholen.

Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat mehr Hilfe für die Menschen in Syrien gefordert. „Die Leidtragenden dieses mörderischen Bürgerkrieges sind seit Jahren Familien, Kinder, unschuldige Menschen dort“, sagte Gabriel am Mittwochmorgen in Brüssel, wo derzeit eine Konferenz zur Zukunft Syriens stattfindet. Er betonte, dass der politische Prozess in Syrien nicht vergessen werden dürfe. Es sei wichtig auf eine Demokratisierung und Neuwahlen hinzuarbeiten, so Gabriel.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte am Mittwoch, dass 536.000 syrische Kinder in Jordanien, dem Libanon und der Türkei keine Schulausbildung erhielten. Geberländer hätten bei der Syrien-Konferenz in London im Februar 2016 versprochen, dass alle syrischen Flüchtlingskinder bis zum Ende des Schuljahres 16/17 unterrichtet werden könnten. (KNA, dpa)

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