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Pegida-Gründer Lutz Bachmann ist zurück.
© Anno Burgi/dpa

Lutz Bachmann bei Pegida in Dresden: Er ist wieder da

Der geschasste Pegida-Gründer Lutz Bachmann ist zurück - als Redner bei Pegida. Dort verteidigt er seine fremdenfeindlichen Äußerungen. Es kamen aber nur etwa 2.000 Menschen.

Pegida hat seine besten Zeiten hinter sich. Wo Anfang des Jahres noch etwa 20.000 Menschen gegen die herbeifantasierte "Islamisierung des Abendlandes" demonstrierten, stehen am Montag keine 2.000 mehr.

Es gibt wohl viele Gründe dafür - einer der wichtigsten war sicherlich die Spaltung der Wutbürger-Bewegung. Sie war wegen rassistischer Äußerungen des Pegida-Gründers Lutz Bachmann in Verruf geraten: Asylsuchende seien "Viehzeug" und "Dreckspack" hatte er in einem Facebook-Post geschrieben. Kurz danach tauchte ein Bild von Bachmann in Hitlerkostüm auf. Bachmann trat am 21. Januar von seinen Funktionen bei Pegida zurück.

Lutz Bachmann ist wieder da

Jetzt ist er wieder da - und eröffnet um 18:30 Uhr die Pegida-Demonstration in Dresden. Er verteidigt vor den Demonstranten die Äußerungen, die zu seinem Rücktritt geführt hatten. Jeder habe so etwas schon Mal am Stammtisch gesagt; die Zitate seien außerdem bearbeitet und gekürzt.

Ausschnitte von der Facebookseite der Bekannten von Lutz Bachmann. Die Ausschnitte auf der linken Seite stammen von vor der Löschung der Kommentare. An den Uhrzeiten und Bezügen auf "Lutz" und Worte wie "Viehzeug" lässt sich sehen, was Bachmann geschrieben hat. Rechts die Screenshots, die am Dienstagmorgen über Twitter kursierten. Man sieht, dass sich die Kommentare der anderen auf Bachmanns Aussagen beziehen.
Ausschnitte von der Facebookseite der Bekannten von Lutz Bachmann. Die Ausschnitte auf der linken Seite stammen von vor der Löschung der Kommentare. An den Uhrzeiten und Bezügen auf "Lutz" und Worte wie "Viehzeug" lässt sich sehen, was Bachmann geschrieben hat. Rechts die Screenshots, die am Dienstagmorgen über Twitter kursierten. Man sieht, dass sich die Kommentare der anderen auf Bachmanns Aussagen beziehen.
© s: Fabian Federl

Es ist die erste Pegida-Demonstration seit der Spaltung der Bewegung. Kathrin Oertel, Mitgründerin von Pegida, hatte Ende Januar ebenfalls alle Ämter bei Pegida niedergelegt und ein neues Bündnis gegründet: "Direkte Demokratie für Europa" (DDfE), eine Art "Pegida-Light", hatte am gestrigen Sonntag erstmals zur Demonstration am Dresdner Neumarkt aufgerufen - und konnte nur knapp 500 Menschen mobilisieren. Oertel hat mit "DDfE" neben direkter Demokratie etwa auch Sicherheits- und Familienpolitik zu ihrem Thema gemacht. Sie will sich auch von radikaleren Pegida-Ablegern wie Legida in Leipzig distanzieren.

Legida-Redner bei Pegida

Auf der Pegida-Demonstration am Montag zeigt man sich nicht so ablehnend. Der dritte Redner des Abends ist Götz Kubitschek, der bereits als Hauptredner bei Legida gesprochen hatte - neben dem rechten Verschwörungstheoretiker Jürgen Elsässer und Legida-Organisator Jörg Hoyer.

Auch Hauptrednerin Tatjana Festerling schlägt deutlichere Töne an. Sie sieht die Christenverfolgung in Deutschland angekommen; man müsse die Menschen "an der Front" (gegen die Islamisierung) unterstützen, "Liebe zum Vaterland" sei gefordert. Festerling ist AfD-Gründungsmitglied aus Hamburg und ist bereits mit ihren Kommentaren zu den Randalen bei "Hooligans gegen Salafisten" in Köln aufgefallen. "Heute Abend ziehe ich meinen Hut vor den Hools" schrieb sie in einem Blogbeitrag.

Teilnehmerschwächste Pegida-Demonstration seit Monaten

"Zurück zu den Wurzeln" will Pegida laut Ankündigung auf ihrer Facebook-Seite. Welche Rolle genau Lutz Bachmann in den Überbleibseln von Pegida einnimmt, ist nicht bekannt.

Gegen 19:30 Uhr beendet Bachmann die Veranstaltung auf dem Neumarkt - es war die teilnehmerschwächste Pegida-Demonstration seit Anfang November: 2.000 Menschen demonstrierten laut Angaben der Dresdner Polizei auf dem Neumarkt mit Pegida - rund 400 Menschen waren auf der Gegendemonstration des Bündnisses "Dresden für alle" auf dem nahe gelegenen Postplatz.

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