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Impfen - eine Frage der Solidarität? Die Geschwister-Impflinge Hugo (12 Jahre) und Urs (13 Jahre) blättern vor ihrer Impfung am Impfzentrum in ihren Impfbüchern.
© dpa/Swen Pförtner

Corona-Impfstoff zu 100 Prozent wirksam: EMA empfiehlt Moderna für Jugendliche ab 12 Jahren

Kinder-Impfungen tragen dazu bei, die Herdenimmunität zu erreichen. Die EU-Arzneimittelbehörde hat dafür nun ein zweites Vakzin zugelassen.

Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna kann nach einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA auch Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren gespritzt werden. Die Experten der EMA bewerteten am Freitag in Amsterdam die entsprechenden Daten von Studien positiv und machten den Weg frei für die Zulassung des Impfstoffes für 12- bis 17-Jährige. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen, das aber gilt als Formsache.

Das Präparat von Moderna „Spikevax“ wäre damit der zweite Corona-Impfstoff, der auch jungen Menschen verabreicht werden darf. Ende Mai war der Impfstoff von Pfizer/Biontech auch für 12- bis 17-Jährige zugelassen worden. Grundlage des Antrags von Moderna war eine Studie bei 2500 Jugendlichen in den USA. Die Wirksamkeit lag nach Angaben des Unternehmens bei 100 Prozent.

In Deutschland können Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren seit dem 7. Juni gegen das Coronavirus geimpft werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt dies allerdings nur bei bestimmen Vorerkrankungen oder anderen Risikofaktoren. Sie hat bislang noch keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ausgesprochen, sondern nur bei bestimmten Vorerkrankungen oder anderen Risikofaktoren. An dieser zurückhaltenden Linie der Stiko gibt es deutliche Kritik.

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Da viele Erwachsene noch nicht geimpft sind und es weltweit nicht genügend Corona-Impfstoff gibt, ist die Immunisierung von Kindern aber zugleich umstritten: Kinder und Jugendliche leiden nur sehr selten unter schweren Covid-19-Erkrankungen. Andererseits kann ihre Impfung dazu beitragen, einen Gemeinschaftsschutz, die sogenannte Herdenimmunität, zu erreichen.

Das Bundesgesundheitsministerium begrüßte die Freigabe des Corona-Impfstoffs von Moderna auch für Minderjährige. „Das ist eine gute Nachricht“, erklärte eine Sprecherin am Freitag in Berlin. „Jede Impfung zählt - gerade jetzt, wo die Infektionszahlen wieder steigen“, hieß es. „Auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren werden durch eine Impfung geschützt“ betonte die Sprecherin. Nun könnten die Länder denjenigen Kindern und Jugendlichen, die geimpft werden wollen, „noch schneller ein Impfangebot machen“.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert ein gemeinsames Schüler-Impfprogramm aller 16 Länder. Damit müsse man das Impftempo wieder erhöhen, sagte der CSU-Chef am Freitag.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, forderte mehr Schutzmaßnahmen für Schüler zu Beginn des neuen Schuljahres. Ziel müsse sein, tägliche Tests vor dem Unterrichtsbeginn zu ermöglichen, sagte er der Funke-Mediengruppe. So könne die Infektionsdynamik verringert und Wechselunterricht vermieden werden. (dpa/AFP/Reuters)

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