Corona-Schuljahr 2021/22: Das erwartet Berlins Schüler und Lehrer am 9. August
Tests, Masken, Luftfilter – und die Delta-Variante. So stellt sich Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) den Beginn des neuen Schuljahres vor.
In gut zwei Wochen schon beginnt in Berlin als einem der ersten deutschen Bundesländer das neue Schuljahr. Mit wieder eingesetzter Präsenzpflicht, aber auch drei Tests pro Schüler:in in der ersten und durchgehender Maskenpflicht in den ersten beiden Schulwochen. Das bekräftigte Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstag am Rande eines Sommerschul-Besuchs im Oberstufenzentrum Mode in Kreuzberg.
Die Situation ist gleichzeitig sehr anders als zu Beginn des Jahres – und völlig unverändert: Einerseits dürfte die überwiegende Mehrheit der Berliner Lehrer:innen, Erzieher:innen und anderes Schulpersonal bis zum Schulanfang vollständig geimpft sein.
Die Schulverwaltung hat dazu keine genauen Zahlen, aber selbst der stets sehr kritische Landesverband der Bildungsgewerkschaft GEW geht davon aus, dass etwa an den Grundschulen 80 bis 90 Prozent des Personals bis zum Schulanfang immunisiert sein wird.
Unverändert ist andererseits, dass ein Großteil der Schüler:innen noch ungeimpft ist – nur für Kinder und Jugendliche, die zwölf Jahre oder älter sind, ist das Impfen bislang überhaupt erlaubt, eine Empfehlung allerdings hat die Ständige Impfkommission auch für sie noch nicht ausgesprochen.
Nach Impfaktionen an Schulen gefragt, wie sie am Mittwoch etwa die Grünen zumindest für die volljährigen Schüler:innen gefordert hatten, sagte Scheeres am Donnerstag lediglich, sie befinde sich in Gesprächen mit Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Ihre Verwaltung habe zum Ende des Schuljahres zudem einen Brief verschickt, in dem Eltern gebeten worden waren, die zunehmenden Impfmöglichkeiten für sich zu nutzen und auch auf die Möglichkeit hingewiesen worden war, ihre Kinder impfen zu lassen.
Dass die meisten Schüler:innen weiterhin ungeimpft sind, gibt Anlass zu Nervosität – zwar ist die Zahl der Neuinfektionen in Berlin derzeit noch vergleichsweise niedrig, sie wächst aber bereits wieder exponentiell an. Grund dafür ist unter anderem die Delta-Variante, eine besonders ansteckende Mutation des Coronavirus. Die Befürchtung: Aus dem Urlaub in aller Welt zurückkehrende Schüler:innen stecken sich in den ersten Schulwochen in vollen Klassenräumen gegenseitig an.
Scheeres legte am Donnerstag jedoch Wert darauf, nicht als unvorbereitet dazustehen, verwies auf die von zwei auf drei erhöhte Testzahl in der ersten Schulwoche und die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske mindestens in den ersten beiden Schulwochen. Zudem, sagte Scheeres, habe ihr Krisenstab auch in den Sommerferien getagt, bis zum Schulanfang stünden noch Absprachen mit Amtsärzt:innen und dem Hygienebeirat an.
So werde derzeit noch der Stufenplan für die Schulen überarbeitet, der festlegt, unter welchen Bedingungen an einzelnen Schulen welche Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus ergriffen werden müssen. „Das Robert-Koch-Institut sagt ganz klar, dass das Thema Inzidenzen nicht der einzige Orientierungspunkt mehr sein kann“, sagte Scheeres.
Für mehr Sicherheit sorgen sollen auch mobile Luftfiltergeräte für Klassen- und Gruppenräume. Wie Anfang der Woche bekannt geworden war, hat Scheeres’ Verwaltung zusätzlich zu den bereits erworbenen 8000 Filtern noch einmal weitere 3000 Geräte bestellt, die bis zum Herbst ausgeliefert werden sollen. Damit könne etwa die Hälfte der Berliner Klassenräume ausgestattet werden. „Wir machen das und wenn das zur Beruhigung beiträgt: gut“, sagte Scheeres am Donnerstag.
„Aber fachlich gesehen brauchen wir nicht in jedem Klassenraum einen Filter, und auch nicht in jedem zweiten.“ Die Geräte seien vor allem für Räume gedacht, die nicht oder nur schlecht gelüftet werden könnten. Andere Bundesländer, sagte Scheeres, hätten gar keine Luftfilter angeschafft. Zudem sei es ein Irrtum, zu denken, die Geräte könnten das Lüften ersetzen – weil sie zwar die Raumluft von mit Viren belasteten Aerosolen reinigen, aber nicht verbrauchte Atemluft wieder in Sauerstoff umwandeln können.
Es sei ihr Ziel, mit Präsenzunterricht ins neue Schuljahr zu starten, sagte die Senatorin. Sie werde „zugeschüttet mit Briefen“. Eltern schrieben ihr: „Bitte halten Sie am Präsenzunterricht fest. Das ist so wichtig für unsere Kinder.“ Es seien „echt harte anderthalb Jahre“ gewesen. „Und ich finde, dass wir auch zum Sommer nicht vergessen dürfen, wie schwierig die Situation für unsere jungen Menschen war“, sagte sie.
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