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Finanzminister Wolfgang Schäuble (l) trifft in Luxemburg auf seinen griechischen Amtskollegen Euklid Tsakalotos.
© Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

Treffen der Euro-Finanzminister: Durchbruch bei Griechenland-Verhandlungen

Die Euro-Finanzminister sagen neue Hilfstranche von 8,5 Milliarden Euro zu. Der Internationale Währungsfonds will eigenes Hilfsprogramm auflegen.

Nach monatelangem Tauziehen bekommt Griechenland frisches Geld, um einen Staatsbankrott im Sommer zu vermeiden. Die Euro-Finanzminister sagten am Donnerstag in Luxemburg eine weitere Hilfstranche von 8,5 Milliarden Euro zu. Der Internationale Währungsfonds (IWF) kündigte daraufhin an, sich mit einem eigenen Hilfsprogramm an der Griechenland-Rettung zu beteiligen. Geld soll aber erst fließen, wenn die Europäer sich auf Schuldenerleichterungen verständigt haben.

Griechenland hängt seit 2010 am Tropf internationaler Geldgeber. 2015 vereinbarte Athen mit den Euro-Partnern ein drittes Hilfspaket über bis zu 86 Milliarden Euro. Bis Juli braucht die griechische Regierung aus dem Programm gut sieben Milliarden Euro, um Altschulden zurückzuzahlen - sonst hätte der Absturz in die Zahlungsunfähigkeit und eine neue Krise in der Eurozone gedroht.

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem sprach von einem "großen Schritt vorwärts". Es sei eine Einigung "zu allen Elementen" erreicht worden. "Endlich gute Nachrichten für Griechenland", schrieb EU-Ratspräsident Donald Tusk auf Twitter. "Es war wohlverdient." Tatsächlich hat Griechenland von 140 Reform-Maßnahmen, die für die neue Hilfszahlung von den Europäern gefordert wurden, praktisch alle umgesetzt.

Eine konkrete Zusage von Schuldenerleichterungen bekam Athen aber weiter nicht. Die Euro-Länder kamen den Griechen hier nur geringfügig mit Konkretisierungen entgegen. Dijsselbloem verwies darauf, dass Kreditlaufzeiten bei Bedarf um bis zu 15 Jahre verlängert werden könnten. Wie im vergangenen Jahr beschlossen, wollen die Euro-Länder über eventuelle Schuldenerleichterungen erst zum Ende ihres Hilfsprogramms im August 2018 befinden.

"Ich glaube, das ist ein gutes Ergebnis heute vor allem für Griechenland, aber auch für die Eurogruppe als Ganzes", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in den ARD-"Tagesthemen". Griechenland erhalte damit die notwendigen Mittel und der IWF bleibe - "jedenfalls was das Programm als solches angeht - weiter an Bord".

IWF-Chefin Christine Lagarde sagte in Luxemburg, sie werde der Fonds-Führung nun einen "Grundsatzbeschluss" für ein neues Griechenland-Programm empfehlen. Sie gab das Volumen mit zwei Milliarden Dollar (1,8 Milliarden Euro) an. Allerdings ist offen, ob der IWF aus dem Programm jemals Geld auszahlen wird. Denn dies macht der Fonds davon abhängig, ob die Europäer Athen aus seiner Sicht ausreichende Schuldenerleichterungen gewähren. "Niemand behauptet, dass dies die beste Lösung ist", sagte Lagarde. "Es ist die zweitbeste Lösung, aber es ist keine schlechte Lösung."

Schäuble hatte bis zuletzt auf einer Beteiligung des IWF an der Griechenland-Rettung bestanden. Sonst hätte aus seiner Sicht der Bundestag erneut über das gesamte Hilfsprogramm abstimmen müssen. Die nun gefundene Lösung sei aus seiner Sicht dagegen "nicht eine wesentliche Änderung" des Hilfsprogramms, sagte er. Dies müsse aber letztlich der Haushaltsausschuss des Bundestags entscheiden. Dieser werde am Freitag informiert. (AFP)

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