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Der Dresdner Kulturpalast wird zum Gedenken an die Opfer von St. Petersburg in den russischen Farben angestrahlt.
© Sebastian Kahnert/ dpa
Update

Nach Anschlag in St. Petersburg: Dresdner Kulturpalast leuchtet in russischen Farben

Dresden geht einen anderen Weg als Berlin und solidarisiert sich nach dem Anschlag in St. Petersburg mit Russland. Dort ist das Anleuchten von Wahrzeichen "zu keiner Gewohnheit geworden."

Einen Tag nach dem Bombenanschlag in der St. Petersburger Metro setzte die Stadt Dresden ein Zeichen der Solidarität und ließ am Dienstagabend den Kulturpalast in den Farben Russlands erstrahlen, wie der MDR berichtete. Die Stadt Berlin hatte sich dagegen entschieden, das Brandenburger Tor zu beleuchten, und war dafür kritisiert worden.

Bei der Bombenattacke am Montag waren nach russischen Medienberichten mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen, rund 50 Menschen werden in Krankenhäusern behandelt. Bei dem Täter handelt es sich um einen kirgisischen Staatsbürger. Er soll Verbindungen in die radikalislamische Szene gehabt haben.

Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) übermittelte sein Mitgefühl in einem Brief an den Gouverneur von St. Petersburg, teilte die Stadt Dresden mit. "Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden vor allem bei den Hinterbliebenen der Opfer, bei ihren Familien und Freunden sowie bei den Verletzten", schrieb Hilbert. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich schickte seine Kondolenzwünsche an Russlands Präsident Wladimir Putin. Dem Terror entschieden entgegen zu treten, bleibe eine der wichtigsten Aufgaben, "um den Bürgerinnen und Bürgern unserer Länder ein Leben in Sicherheit und Freiheit zu ermöglichen." Als Partnerstädte sei man auf besondere Weise verbunden, schrieb Tillich weiter.

Der Berliner Senat hatte sich gegen eine Beleuchtung entschieden - anders als nach Anschlägen etwa in Frankreich, Großbritannien oder Israel. Zur Begründung hieß es, St. Petersburg sei keine Partnerstadt Berlins, die Beleuchtung sei Städten oder Ländern mit besonderer Bedeutung für die Geschichte Berlins oder Deutschlands vorbehalten. Eine Verbindung beider Städte gibt es jedoch schon, und die dürfte bekannt sein. Dem Internetauftritt der Stadt Berlin zufolge ist Berlin-Mitte dem Petersburger Stadtteil Petrogradskij Rajon partnerschaftlich verbunden. In Russland wurde derweil eine dreitägige Staatstrauer verhängt.

Keine Wahrzeichen in Deutschlandfarben nach Anschlag in Berlin

Und wie verfährt man in Russland mit den Solidaritätsbekundungen? Nach dem Anschlag in Paris im November 2015 wurde der Fernsehturm Oskankino in Moskau mit den Farben der französischen Fahne beleuchtet, wie ein Sprecher der Russischen Botschaft in Berlin auf Anfrage des Tagesspiegels mitteilte. Nach dem Anschlag durch Anis Amri mit einem Lastwagen im Dezember 2016 in Berlin erleuchtete kein Wahrzeichen in Russland in den Farben Deutschlands, wie der Sprecher weiter mitteilte. "Im Gegensatz zu einigen europäischen Städten ist die Anleuchtung der Wahrzeichen im Falle eines Terroranschlags in der Tat zu keiner Gewohnheit geworden", sagte er weiter. Aber nach dem "schrecklichen Terroranschlag am Breitscheidplatz" habe es "eine breite Solidarität" mit den Deutschen gegeben, die man überall in Russland geäußert habe.

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