„Geistesgestörte Unruhestifter“: Donald Trump droht Demonstranten in Portland
Die Proteste in Portland verschärfen sich. US-Präsident Trump droht den Demonstranten nun – und will weitere Bundespolizisten schicken.
US-Präsident Donald Trump hat Demonstranten in Portland im Westküstenstaat Oregon gedroht. „Anarchisten, Unruhestifter oder Demonstranten“, die das Bundesgerichtsgebäude in Portland oder andere Bundesgebäude zerstörten oder beschädigten, würden dafür zur Rechenschaft gezogen, schrieb Trump am Montag (Ortszeit) auf Twitter. Sie müssten mit mindestens zehn Jahren Gefängnis rechnen, schrieb Trump und fügte hinzu: „Tut es nicht!“
In einem weiteren Tweet schrieb Trump: "Die Fake-News-Medien versuchen die 'Demonstranten' in Portland und Seattle als unschuldige Leute darzustellen, die nur mal kurz auf einen Spaziergang vor die Tür gehen. In Wahrheit sind sie aber kranke und geistesgestörte Unruhestifter."
In Portland dauern Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt an, seitdem vor zwei Monaten der Afroamerikaner George Floyd in Minneapolis bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben gekommen war. Mittlerweile richtet sich der Protest in Portland auch gegen den Einsatz von schwer bewaffneten Sicherheitskräften des Bundes, die Trumps Regierung gegen den erklärten Willen der Stadt nach Portland entsandt hat. Die Regierung begründet den Einsatz mit dem Schutz eines Bundesgerichts.
So gehen seit rund einer Woche Mütter und Großmütter auf die Straße, um die Demonstranten vor den hochgerüsteten Bundespolizisten zu schützen und den Konflikt zu deeskalieren.
Donald Trump kündigt härteres Vorgehen gegen Demonstranten an
Die US-Regierung hatte am Wochenende eine weitere Verschärfung im Vorgehen gegen Gewalttäter unter den Demonstranten angekündigt. Die „Washington Post“ berichtete am Montag, dass die Bundesbeamten vor Ort verstärkt werden sollen.
Der US Marshals Service habe bereits letzte Woche entschieden, 100 zusätzliche Beamte nach Portland zu schicken, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine interne E-Mail der Behörde des Justizministeriums. Auch das Heimatschutzministerium erwäge, 50 Beamte des Grenzschutzes zu verlegen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf namentlich nicht genannte hochrangige Regierungsbeamte.