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Hubertus Heil (SPD, links), Bundesminister für Arbeit und Soziales.
© Britta Pedersen

Abstieg der Sozialdemokraten: Die SPD muss mehr Heil wagen

Die SPD muss auf die Ängste ihrer Kernwählerschaft vor Verlust des hart Erarbeiteten eingehen. Arbeitsminister Hubertus Heil macht es vor. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache – jene Zahlen für die SPD, wenn jetzt im Ruhrgebiet gewählt würde. In ihrer „Herzkammer“ wäre die Partei nur noch die Nummer drei. Grüne und CDU wären stärker. Will heißen: Dort, wo die Arbeiter zuhause sind, suchen diese sich eine andere Arbeiterpartei. Was schon vor Jahren unter Jürgen Rüttgers begann, der für die CDU zum „Arbeiterführer“ wurde und deswegen Nordrhein-Westfalen regierte, hat Armin Laschet tradiert. Das garantiert ihm Stärke, mit der er auffällt.

Gerhard Schröder zum Beispiel hat bereits erklärt, dass er diesem Christdemokraten die Kanzlerschaft durchaus zutrauen würde. Die Grünen wiederum haben gerade überall Konjunktur; wegen ihres Ursprungsthemas, dem Klimaschutz, und weil Parteichef Robert Habeck das Soziale für sie zusätzlich reklamiert.

Das alles zusammengenommen ist doch ein guter Hinweis für die Sozialdemokraten: Wenn sie soziale Sicherheit umfassend verstehen, auf die Ängste ihrer Kernwählerschaft vor Verlust des hart Erarbeiteten eingehen und ganz praktisch an deren Bedürfnisse herangehen, dann können sie, das Original, Hunderttausende verlorene Wählerstimmen zurückholen. Vom Bund ausgehend heißt das: Mehr Heil wagen, Hubertus Heil als Arbeits- und Sozialminister stärken. Dessen Respekt-Rente sollte ja schließlich nicht die SPD in Rente schicken.

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