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Alice Weidel, Spitzenkandidatin der AfD.
© dpa/Soeren Stache

Angebliche E-Mail von Spitzenkandidatin Weidel: Die AfD zeigt ihr wahres Gesicht - erneut

Alice Weidel soll eine rassistische E-Mail geschrieben haben. Mittlerweile besteht kein Zweifel mehr: Wer die AfD wählt, entscheidet sich für völkische Parolen im Bundestag. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Maria Fiedler

Eigentlich sollte man der AfD für die letzten Wochen und Monate dankbar sein. Da ist Spitzenkandidat Alexander Gauland, der die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz in Anatolien entsorgen will. Da ist André Poggenburg, der Landesvorsitzende in Sachsen-Anhalt, der in einem durchgestochenen Chat geschrieben hat: „Deutschland den Deutschen“. Parteikollegen stellten sich hinter ihn und wiederholten den Spruch öffentlich. Und da ist Alice Weidel, die vermeintlich bürgerlich-liberale Spitzenkandidatin.

Sie sollte ein Gegengewicht zu Gauland darstellen. Doch eine E-Mail, die laut „Welt am Sonntag“ von ihr stammt, legt nahe, dass sie schon von Anfang an radikales Gedankengut vertrat. In der Mail ist etwa von einer Überschwemmung mit „kulturfremden Völkern“ die Rede. Es kann also spätestens jetzt niemand mehr sagen, er hätte nicht gewusst, wofür und für wen die AfD steht. Die Partei macht es ganz deutlich. Die Maske fällt, immer öfter auch freiwillig. Wer die Partei jetzt wählt, der tut es trotz des Wissens um ihren wahren Kern oder gerade deswegen. Das bedeutet aber leider auch: Wenn ab September völkische und nationalistische Parolen im Bundestag zu hören sind, dann hat es ein Teil der Wähler so gewollt.

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