zum Hauptinhalt
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD)
© dpa/Bernd von Jutrczenka

Griechische Migrantenlager: Deutschland will bis zu 500 Flüchtlingskinder aufnehmen

Die Bundesregierung will damit beginnen, Kinder aus Flüchtlingslagern in Griechenland zu holen. Außenminister Maas nennt Zahlen.

Aufgrund der dramatischen humanitären Lage in den griechischen Flüchtlingslagern und der Gefahr durch das Coronavirus hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) angekündigt, dass Deutschland in den kommenden Wochen zwischen 350 und 500 unbegleitete Minderjährige von dort aufnehmen wird. Derzeit seien Deutschland und Luxemburg "die einzigen, die überhaupt noch bereit sind, Kinder aufzunehmen", sagte Maas am Mittwoch den Sendern RTL und n-tv. "Aber wir wollen nicht länger auf andere warten und fangen jetzt an."

Maas zeigte sich zuversichtlich, dass weitere Länder nachziehen werden. Deutschland wolle hier ein Zeichen setzen, sagte er in der Sendung "Frühstart".

Anfang März hatten sich acht EU-Länder, darunter Deutschland, bereit erklärt, 1600 unbegleitete Minderjährige aus den überfüllten griechischen Lagern aufzunehmen. Luxemburg will kommende Woche zwölf unbegleitete Minderjährige aus den Flüchtlingslagern auf den Inseln Lesbos und Chios aufnehmen. Wie Außenminister Maas sagte, stellten die meisten anderen EU-Staaten wegen der Corona-Krise ihre Pläne jedoch vorerst zurück.

Zunächst sollen in einem ersten Schritt 50 Flüchtlingskinder aus Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland gebracht werden. Darauf verständigte sich Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit Vertretern der Fraktionen von Union und SPD, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag mitteilte.

Die Kinder und Jugendlichen sollen "nach Möglichkeit schon in der kommenden Woche" nach Deutschland gebracht werden. Nach ihrer Ankunft kommen sie zunächst zwei Wochen in Quarantäne. Anschließend sollen sie auf mehrere Bundesländer verteilt werden. (dpa)

Zur Startseite