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Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD bekam auch eine rechtsextreme Drohmail.
© picture alliance/dpa / Michael Kappeler

Auch SPD-Chefin Esken von „NSU 2.0“ bedroht: „Der Inhalt ist so scheußlich, dass man's gar nicht beschreiben kann“

Die Drohmail-Affäre geht weiter. Auch die SPD-Chefin hat Morddrohungen von dem Absender „NSU 2.0“ erhalten.

SPD-Chefin Saskia Esken hat nach eigener Aussage eine rechtsextreme Drohmail bekommen, die mit „NSU 2.0“ unterschrieben war. „Der Inhalt ist so scheußlich, dass man's gar nicht beschreiben kann“, sagte sie im SWR-Interview der Woche.

Sie sei mit Mord bedroht worden und habe die Drohmail zur Anzeige gebracht. Im Normalfall sei da aber leider nichts zu erreichen, weil die Täter nicht zu ermitteln seien. „Ich fühle mich nicht bedroht, aber es macht mir deutlich, dass die Bedrohungslage allgemein steigt. Es macht mich eher unruhig für die Gesellschaft, als für mich“, so Esken.

Vor kurzem war bekanntgeworden, dass unter anderem Linken-Politikerinnen mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Drohschreiben bekommen hatten. Auch die Journalistin Maybrit Illner und der Journalist Deniz Yücel sind bedroht worden, ebenso die Kabarettistin Idil Baydar, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek.

In mehreren Fällen wurden Daten der Bedrohten über hessische Polizeicomputer abgefragt. Ein Sonderermittler soll aufklären, ob es ein rechtes Netzwerk in der hessischen Polizei gibt.

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Als NSU hatten sich die Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt bezeichnet, die zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen ermordeten.

Es waren acht türkischstämmige und ein griechischstämmiger Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. Ihre Mittäterin Beate Zschäpe wurde 2018 verurteilt. (dpa)

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