Casdorffs Agenda: Der Aufstieg der Manuela Schwesig
Bei den Wechselspielen der SPD kommt Manuela Schwesig gut weg: Wenn sie nun in Mecklenburg-Vorpommern erstmal aufräumt, ist einiges für sie möglich - auf Bundesebene. Ein Kommentar.
Wechsel an der Küste – wenn auch aus unpolitischem Grund: Erwin Sellering, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, gibt sein Amt aus Krankheitsgründen ab, was so ehrenwert wie umsichtig ist, Manuela Schwesig soll’s werden. Ist das jetzt ein Aufstieg? Es ist einer. Denn so wichtig eine Familienministerin im Kabinett Merkel ist, so wichtig sie sein kann für die SPD, die das moderne Familienbild prägen will – Regierungschefin zu werden, ist dann doch noch eine andere Hausnummer.
Die ihr schon etliche Granden der Bundespartei zugetraut haben, und das schon lange. Schwesig war bereits im Schattenkabinett des Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier, sie war es beim Kandidaten Peer Steinbrück und sie wäre es auch jetzt wieder gewesen, diesmal bei Martin Schulz. Aber so ist es noch besser für sie. Sozialministerin kann Schwesig, Familienministerin auch, da hat sie sogar CSU-Chef Horst Seehofer und Finanzminister Wolfgang Schäuble ausgesteuert, jetzt kann sie sich beweisen auf all den anderen Politikfeldern.
Wirtschaft, Integration, Innere Sicherheit, da ist in Mecklenburg-Vorpommern einiges zu tun. Sagen wir so: Der Kampf gegen „national befreite Zonen“ wird kein leichter sein. Aber wenn sie das hinbekommt – dann kann Manuela Schwesig einmal das Gesicht ihrer eigenen Wahlkampagne werden. Im Bund.
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