US-Wahlkampf: Demokraten schließen Fox News von ihren Vorwahl-Debatten aus
Die Parteispitze begründet den Schritt mit der Nähe des Senders zu Präsident Trump. Der droht seinerseits mit dem Ausschluss von "Fake-News-Sendern".
Die US-Demokraten schließen den konservativen Nachrichtensender Fox News von den Vorwahl-Debatten ihrer Präsidentschaftsbewerber aus. Parteichef Tom Perez begründete dies am Mittwoch mit der großen Nähe des Senders zu US-Präsident Donald Trump.
Ein kürzlich veröffentlichter Artikel des Magazins "New Yorker" habe eine "unangemessene Beziehung" zwischen Trump, seiner Regierung und Fox News gezeigt, schrieb Perez im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Sender sei deswegen nicht in der Lage, eine "faire und neutrale Debatte unserer Kandidaten austragen". Entsprechend werde Fox News nicht "Medienpartner" für die Vorwahl-Debatten seiner Partei sein.
Trump reagierte erbost auf die Ankündigung der politischen Konkurrenz. "Ich denke, ich werde das gleiche mit den Fake-News-Sendern und den radikalen linken Demokraten in den Wahldebatten tun", schrieb der Präsident auf Twitter.
Der Sender, der reichweitenstärkste Kabelkanal in den USA, bedauerte in einer Stellungnahme am Mittwoch die Entscheidung der Demokraten und hofft auf eine Umkehr. Das Moderatorenteam Chris Wallace, Bret Baier und Martha MacCallum sei das beste, was das US-Fernsehen für die Moderation von TV-Debatten zu bieten habe.
Fox News ist schon lange für seine große Nähe zu Präsident Trump bekannt. Trump nutzt Fox News auch als Pool zur Rekrutierung von Personal, unter anderem für das Weiße Haus. Der "New Yorker" schrieb nun in einem viel beachteten Artikel, der Sender sei zu einer Art Propaganda-Maschine des Präsidenten geworden.
In dem Artikel wird unter anderem auf die dutzenden Interviews verwiesen, die Trump Fox News gegeben hat, und die Auftritte von Fox-News-Starmoderator Sean Hannity an Trumps Seite. Der Sender soll demnach sogar 2016 auf die Veröffentlichung einer Geschichte über die mutmaßliche Affäre Trumps mit einer Pornodarstellerin verzichtet haben, um dessen Wahlsieg nicht zu gefährden. (AFP, dpa)