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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
© dpa/Bernd von Jutrczenka

Angela Merkel zu 30 Jahre Mauerfall: „Das Leben in der DDR war manchmal auf eine bestimmte Art fast bequem“

Sie habe beim Mauerfall „kein Lebensgefühl für die Freiheit“ gehabt, sagt die Bundeskanzlerin. Die Wiedervereinigung hält Merkel noch für unvollendet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einem Interview zu 30 Jahren Mauerfall die Herausforderungen beschrieben, vor denen die DDR-Bürger nach dem 9. November 1989 standen. Sie selbst habe damals „einfach kein Lebensgefühl für die Freiheit“ gehabt, sagte Merkel, die in der DDR aufgewachsen ist, der „Süddeutschen Zeitung“.

„Sie muss eingeübt werden“, sagte Merkel und fügte hinzu: „Das Leben in der DDR war manchmal auf eine bestimmte Art fast bequem, weil man manche Dinge einfach gar nicht beeinflussen konnte.“

Die Wiedervereinigung hält die Kanzlerin weiterhin für unvollendet. „Bei manchem, von dem man gedacht hat, dass es sich zwischen Ost und West angleichen würde, sieht man heute, dass es doch eher ein halbes Jahrhundert oder länger dauert“, sagte sie.

„Nach zehn oder zwanzig Jahren hatte man die Hoffnung, dass es schneller geht. Aber dreißig Jahre haben schon etwas fast Endgültiges“, sagte Merkel.

Weitere Texte zu 30 Jahre Mauerfall:

Merkel zufolge wird der 30. Jahrestag des Mauerfalls intensiver debattiert als frühere Jubiläen. Dies hänge vielleicht auch damit zusammen, dass nationalistische und protektionistische Tendenzen weltweit zugenommen hätten - „so dass wieder mehr aus dem nationalen Blickwinkel diskutiert wird“.

Dabei richte sich der Blick auch wieder verstärkt auf die Unterschiede, die es zwischen den alten und den neuen Bundesländern gebe, sagte Merkel. (epd)

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