US-Präsidentschaftswahl: CNN trennt sich nach Wikileaks-Enthüllungen von Mitarbeiterin
Die Übergangschefin der US-Demokraten soll als CNN-Mitarbeiterin dem Team von Hillary Clinton Fragen für TV-Debatten zugespielt haben. Der Sender zieht Konsequenzen.
Die Übergangschefin der US-Demokraten, Donna Brazile, ist wegen Enthüllungen durch Wikileaks ihren Job als Expertin beim Nachrichtensender CNN los. Die Enthüllungsplattform veröffentlichte am Montag weitere gehackte E-Mails, darunter eine, bei der es sich um eine Nachricht von Brazile an das Wahlkampfteam der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton handeln soll.
Darin verrät Brazile eine Frage, die Clinton später bei einer Debatte gegen Bernie Sanders im parteiinternen Vorwahlkampf gestellt wurde.
CNN teilte am Montag mit, der Sender habe bereits am 14. Oktober den Rücktritt Braziles angenommen. „Was wir über ihre Interaktionen mit Clintons Wahlkampfteam während ihrer Zeit als CNN-Mitarbeiterin erfahren haben, ist uns total unangenehm“, wurde eine CNN-Sprecherin in Medienberichten zitiert. Der Sender habe Brazile vor Debatten keine Fragen zugänglich gemacht.
Wikileaks veröffentlicht bereits seit mehreren Wochen nach und nach eine große Sammlung an Dokumenten, bei denen es sich um E-Mails von und an Clintons Wahlkampfchef John Podesta handeln soll. Zuvor war schon eine Mail mit einer Frage aus einer bevorstehenden Debatte dabei gewesen, die ihm ebenfalls von Brazile gesteckt worden sein soll.
Die langjährige CNN-Analystin und Parteifunktionärin war Übergangschefin der Demokraten geworden, nachdem ihre Vorgängerin Debbie Wasserman Schultz wegen weiterer Wikileaks-Enthüllungen vom August hatte zurücktreten müssen. (dpa)
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