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Das chinesische Fernsehen zeigt Kim Jong Un, Nordkoreas Machthaber (2.v.l.), seine Frau Ri Sol-Ju (l), Xi Jinping, Präsident von China (2.v.r.) und dessen Frau Peng Liyuan.
© Anonymous/CCTV/AP Video/dpa

Kim in Peking: China ermahnt Nordkorea und USA zu Umsetzung der Gipfel-Vereinbarungen

Eine Woche nach seinem historischen Treffen mit US-Präsident Donald Trump sucht Kim Jong Un die Nähe zu China. Präsident Xi Jinping bietet Hilfe bei Wirtschaftsreformen an.

Eine Woche nach dem historischen Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat China die Umsetzung der dort getroffenen Vereinbarungen angemahnt. Bei einem Treffen mit Kim in Peking sagte Chinas Präsident Xi Jinping am Dienstag, Nordkorea und die USA sollten "die Ergebnisse ihres Gipfels umsetzen", wie der staatliche chinesische Fernsehsender CCTV berichtete. Unterdessen sagten die USA und Südkorea ein für August geplantes Militärmanöver ab.

Kim hatte bei dem Gipfeltreffen in der vergangenen Woche eine komplette atomare Abrüstung seines Landes zugesichert. Nähere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden jedoch nicht vereinbart.

Xi richtete Kim zur Begrüßung eine Zeremonie im Volkspalast von Peking aus. Es war bereits Kims dritter Besuch in China seit März. Im Gegenzug für seine Zusage zur Denuklearisierung strebt Kim eine Lockerung der Wirtschaftssanktionen gegen sein Land an.

Er hoffe, gemeinsam mit China und anderen Parteien „einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu erreichen“, sagte Kim Jong Un dem chinesischem Staatssender CCTV zufolge. Xi Jinping stärkte seinem Gast den Rücken. Egal, wie sich die regionale oder internationale Lage entwickele: An Chinas Unterstützung für Nordkorea werde sich nichts ändern, sagte der chinesische Präsident und bot seinem Gast Unterstützung bei wirtschaftlichen Reformen an. 

"China wird weiterhin eine konstruktive Rolle spielen", versprach der chinesische Präsident außerdem bei dem Treffen mit Kim. In Peking drückte der nordkoreanische Machthaber Dankbarkeit für Chinas "Unterstützung bei der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" aus, wie CCTV weiter berichtete. Nordkorea hoffte dem Bericht zufolge, mit China und anderen betroffenen Parteien gemeinsam langfristigen Frieden in der Region herzustellen.

Peking ist der einzige enge Verbündete der Regierung in Pjöngjang und China der wichtigste Handelspartner Nordkoreas. Allerdings hatte China eine Reihe von UN-Sanktionen unterstützt, die nach den nordkoreanischen Atom- und Raketentests verhängt wurden. Zuletzt näherten sich die beiden Länder wieder an.

Militärmanöver abgesagt

Ebenfalls am Dienstag erklärte das südkoreanische Verteidigungsministerium, die Übung Ulchi Freedom Guardian (Ulchi-Freiheitshüter) von Washington und Seoul sei gestrichen. Trump hatte bei dem Gipfeltreffen überraschend einen Stopp der gemeinsamen US-Militärmanöver mit Südkorea angekündigt.

An dem Manöver im August sollten sich 17.500 US-Soldaten beteiligen. Pentagon-Sprecherin Dana White bestätigte die Absage der Übung. Sie betonte gleichzeitig, über künftige Miltärübungen sei noch keine Entscheidung getroffen worden. Manöver im Pazifikraum jenseits der koreanischen Halbinsel seien zudem von der Entscheidung nicht betroffen.

Trump hatte bei dem Gipfeltreffen offengelassen, ab wann die Manöver ausgesetzt werden sollten. Für Verwunderung hatte gesorgt, dass Trump die Übungen als "provozierend" bezeichnet hatte. Dieser Begriff wurde bislang von Nordkorea verwendet.

In Südkorea sind zehntausende US-Soldaten stationiert. Sie sollen den engen US-Verbündeten gegen mögliche Angriffe aus dem Norden schützen. Seit Jahren veranstalten die USA und Südkorea regelmäßig großangelegte Militärmanöver. Pjöngjang reagierte stets heftig auf die Übungen. Nach derartigen Manövern im vergangenen Jahr feuerte Nordkorea Raketen über das japanische Festland hinweg.

Japan hatte sich in der vergangenen Woche besorgt über Trumps Ankündigung gezeigt. Am Dienstag erklärte Verteidigungsminister Itsunori Onodera, die Absage des Manövers mit Südkorea habe keine Auswirkungen auf gemeinsame Militärübungen zwischen den USA und Japan. Dies habe ihm US-Verteidigungsminister Jim Mattis versichert. (AFP/dpa)

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