"Vorfall" in Istanbul: Bundeswehrsoldat wird in der Türkei festgehalten
Der Mann aus der hessischen Division war privat unterwegs – die Hintergründe sind noch unklar.
In der Türkei wird ein Bundeswehrsoldat aus bislang unbekannten Gründen festgehalten. Das bestätigte die Bundeswehr am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Der Mann sei privat unterwegs gewesen, als er vor einigen Tagen in Istanbul festgesetzt worden sei, sagte ein Sprecher der Bundeswehr. Der Soldat dürfe das Land nicht verlassen. Zu den Hintergründen machte der Sprecher zunächst keine Angaben. Er sprach lediglich von einem "Vorfall"
Nach dpa-Informationen wurde für ihn eine wöchentliche Meldepflicht, aber keine formelle Ausreisesperre angeordnet. Er ist also auf freiem Fuß. Hinweise auf politische Vorwürfe gegen ihn gibt es bisher nicht.
Auch ein Sprecher der Division Schnelle Kräfte im hessischen Stadtallendorf, wo der Soldat stationiert ist, bestätigte AFP, dass der Mann in der Türkei festgehalten werde. Über den Fall hatte zuerst die "Oberhessische Presse" berichtet.
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Abend, der Fall sei bekannt. Das Generalkonsulat in Istanbul stehe mit dem Betroffenen in Kontakt.
Erst Ende Juli war ein deutscher Staatsbürger in der Türkei festgenommen worden. Medienberichten zufolge wurde der 36-jährige Osman B. aus Hessen Ende Juli bei der Einreise in die Türkei festgenommen. Ihm wird laut NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" vorgeworfen, über seine Facebook-Seite "Terrorpropaganda" verbreitet zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm mehrere Jahre Haft. (AFP,dpa)