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Klimaschützer auf dem Parliament Square in London.
© REUTERS/Henry Nicholls

Reaktion auf Klimaschützer: Britisches Parlament für Ausrufen des „Klima-Notstandes“

Das Unterhaus traf die Entscheidung einstimmig. Allerdings ist der Beschluss für die Regierung nicht bindend.

Das britische Parlament hat sich am Mittwoch für das Ausrufen eines „Klima-Notstands“ ausgesprochen. Der Beschluss wurde ohne Gegenstimmen angenommen, ist aber nicht bindend für die Regierung. Dennoch bezeichnete Oppositionschef Jeremy Corbyn von der Labour-Partei den Beschluss als „Riesenschritt vorwärts“, der eine „Welle des Handelns von Parlament und Regierungen weltweit“ auslösen könne.

Auf dem Parliament Square in London hatten sich am Abend Hunderte Menschen mit Fahnen und Spruchbändern versammelt. Die Demonstranten, eine Allianz von Umweltschützern und der Labour-Graswurzelbewegung „Momentum“, forderten, dass Großbritannien auch offiziell einen „Klima-Notstand“ ausrufen müsse.

chWichtiger, als einen Notstand auszurufen, wäre endlich einen konsistenten Plan auszuarbeiten, wie genau die Klimaziele erreicht werden sollen. Auf nationaler und EU-Ebene. Die bequeme Haltung, die Privatwirtschaft macht das schon, reicht schon lange nicht mehr.

schreibt NutzerIn Gophi

Sowohl die Schüleraktivisten von „School Strike for Climate“ (Schulstreik fürs Klima) um die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg als auch die Umweltschützer der Bewegung „Extinction Rebellion“ hatten sich der Kundgebung angeschlossen. „Momentum“ gilt als schlagkräftige Bewegung, die den Altlinken Corbyn ins Amt des Labour-Chefs katapultierte. Die Demo am Mittwoch war die erste Kooperation zwischen den drei Bewegungen.

Zuletzt hatten in London immer wieder tausende Menschen demonstriert und von der Regierung verlangt, einen Klima- und Umweltnotstand auszurufen. Die Aktionen der Organisation Extinction Rebellion führten zu erheblichen Behinderungen des Verkehrs. Die Gruppe selbst sprach vom größten Akt zivilen Ungehorsams in der jüngeren Geschichte Großbritanniens. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben seit Beginn der Proteste mehr als tausend Menschen fest. (dpa/Reuters)

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