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Ein "alter" britischer Pass – mit dem EU-Aufdruck.
© Andreas Gebert/dpa

Trotz Brexit-Chaos: Briten bekommen bereits Pässe ohne EU-Aufdruck

Noch ist Großbritannien Mitglied der EU – und wie es mit dem EU-Austritt weitergeht, ist unklar. Mancher Brite sieht erste Folgen aber schon jetzt.

Auf neuen britischen Reisepässen fehlen trotz der Brexit-Verschiebung bereits die Wörter „Europäische Union“. Die burgunderfarbenen Dokumente sind am 30. März eingeführt worden - einen Tag nach dem ursprünglich geplanten EU-Austritt. „Ich war überrascht - wir sind doch immer noch Mitglied der EU“, sagte Susan Hindle Barone, die einen solchen neuen Pass bekommen hatte, am Samstag der britischen Nachrichtenagentur PA.

Nach Angaben des Innenministeriums können für eine gewisse Zeit aber auch noch einzelne Pässe mit dem EU-Hinweis ausgestellt werden - man wolle den Vorrat aufbrauchen. Ob mit oder ohne Hinweis auf die Europäische Union: Beide Arten von Reisepässen seien gültig, hieß es.

Ende des Jahres müssen sich die Briten auf noch eine Neuerung einstellen: Dann sollen die Dokumente nicht mehr im typischen Burgunderrot der EU-Reisepässe ausgestellt werden, sondern in Blau - mit Pässen in dieser Farbe bereisten die Briten früher die Welt. Ursprünglich wollte Großbritannien bereits am 29. März die Staatengemeinschaft verlassen. Doch das britische Parlament war über den Brexit-Kurs so zerstritten, dass der Termin nicht zu halten war.

Neuer Austrittstermin ist nun der 12. April. Um einen chaotischen Bruch mit schweren Folgen zu vermeiden, hat Premierministerin Theresa May in einem Schreiben an EU-Ratschef Donald Tusk am Freitag aber um Aufschub bis zum 30. Juni gebeten. Tusk plädiert hingegen für eine flexible Verlängerung der Austrittsfrist um bis zu zwölf Monate. Der Vorschlag ist auch als „Flextension“ oder „Flexi-Brexit“ bekannt. (dpa)

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