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Angesichts der stark gestiegenen Zahl an seeuntauglichen Flüchtlingsbooten sind Lösungen zur Seenotrettung gefragt.
© Opielok Offshore Carriers/dpa

Projekt Rettung: Bremer Studenten entwerfen Seenotkreuzer

Angesichts der Flüchtlingsdramen im Mittelmeer haben zwei Studentengruppen der Hochschule Bremen einen Neubau und einen Umbau von zwei Schiffen geplant. Alles realisierbar, sagt ihr Professor.

Studenten der Hochschule Bremen haben zwei Seenotkreuzer zur Flüchtlingsrettung entworfen. Im Masterstudiengang „Schiffbau und Meerestechnik“ planten sie einen Neubau sowie den Umbau eines real existierenden Schiffes. Die neu zu bauende „Nausikaa“ wäre den Plänen zufolge 94 Meter lang und hätte Platz für 300 Schiffbrüchige in Achtbettzimmern. Zur Ausstattung zählen auch medizinische Stationen samt OP-Saal und eine Großküche. Die Flüchtlinge würden mithilfe dreier Tochterboote an Bord geholt. Vorgesehen ist auch eine Landeplattform für Hubschrauber und für See-Überwachungsdrohnen.

Die „Nausikaa“ ließe sich auch zu einem reinen Hospitalschiff für Katastropheneinsätze umrüsten. Nach Schätzungen der Studenten würde der Neubau etwa 30 Millionen Euro kosten. Eine weitere Studentengruppe entwickelte Umbaupläne für ein 55-Meter-Schiff, das bisher für Forschungen und Vermessungen dient. Kauf und Umbau würden etwa zehn Millionen Euro kosten. Die „Ray of Hope“ ist für die Unterbringung und Versorgung von 66 Flüchtlingen ausgelegt, hätte aber notfalls auch Platz für 550 Personen. Schiffbau-Professor Andreas Kraus, der die Arbeiten betreut hatte, hält die Pläne für realisierbar, wie er dem Tagesspiegel sagte. Der Neubau würde etwa anderthalb Jahre dauern, der Umbau ungefähr ein Jahr. Bisher habe aber noch keine Regierung oder Hilfsorganisation Interesse angemeldet.

Eckhard Stengel

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