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Zusehen bringt nichts. Überlebende aus Afrika erreichen Europa. Szene am Strand von Sizilien, April 2015.
© Giovanni Isolino/AFP

Für Retter-Schiffe spenden, für Afrika engagieren: So hilft man den Flüchtlingen auf See

Das Flüchtlingsdrama auf dem Mittelmeer bewegt viele Berliner und Brandenburger. Sie wollen von hier aus etwas tun für die Menschen, die sogar den Tod riskieren. Und so geht das.

Das dramatische Schicksal der Menschen, die fürs Überleben in Europa alles verkaufen, Heimat und Familie zurücklassen, über Monate tausende Kilometer durch Wüstenregionen ziehen, um dann elend im Meer zu ertrinken, bewegt auch Berliner und Brandenburger. Was nur tun? Hier sind ein paar Anregungen.

Sich politisch engagieren

Die Menschen flüchten vor Korruption, vor Milizen, vor Vertreibung, Terror, Armut und Unterdrückung. Keiner kann von hier aus die Lage im Handumdrehen ändern, aber jeder kann an seiner Stelle etwas tun. Zum Beispiel bei Amnesty International: mit ein paar Klicks eine Petition unterzeichnen, Mails und Briefe an Regierungen schreiben. Es werden Ehrenamtliche, etwa als Ländergruppenkoordinator gesucht, sie sind ganz dicht am Geschehen. Kontakt kann man unter www.amnesty.de oder Rufnummer 420248-0 aufnehmen. Weltweit sind 50 Millionen Menschen auf der Flucht – die unabhängige Menschenrechtsorganisation „Pro Asyl“ sucht immer ehrenamtliche Mitstreiter und Spender. Sie hat die Rufnummer 069 24 23 14 0 und ist im Netz unter www.proasyl.de zu erreichen.

Direkt beim Überleben helfen

„Am Mittelmeer ist jetzt Frühling. Die Tage sind sonnig. Und Menschen sterben.“ Das schreibt Christopher Catrambone, Unternehmer und Gründer der privaten Rettungsschiff-Aktion „Moas“ (Migrant Offshore Aid Station) in Malta auf seiner Website. Die Insel kennen viele Berliner vom Sprach- oder Kultururlaub. Ein Mann, eine Idee, tausende gerettete Leben: Auf der Facebookseite von „Moas“ sieht man ergreifende Bilder, wie Großeltern aus Syrien sich in den Nussschalen drängen, die nachts im Finstern übers Meer treiben. Wie Frauen die Retter umarmen, eine Afrikanerin Kindern aus Syrien Zöpfe flicht. Flüchtlinge berichten, dass sie von den Schleppern unter Deck geschlagen wurden, als sie klagten, sie bekämen keine Luft. Für den dicht besiedeltsten Staats Europas sind die vielen Menschen auch eine Herausforderung.

Ab 2. Mai bis Oktober wollen 20 Crewmitglieder auf der „Phoenix“ dank Drohnen und Rettungsbooten pro Tour 400 Flüchtlinge vom Meer holen. Sie kooperieren mit Ärzte ohne Grenzen und der italienischen Küstenwache. Logistik, Medizin, Essen – alles kostet. Der deutsche Unternehmer Jürgen Wagentrotz hat schon 180 000 Euro gespendet. Jeder Euro hilft: MOAS Foundation, Ktnr. 01180113787, SWIFT Code: LBMAMTMT, IBAN: MT15LBMA05000000000001180113787, Sort Code: 05016. Bank Name: Lombard Bank Malta plc. Adresse de Bank: 67 Republic St, Il-Belt Valletta, Malta, VLT 11177. Und im Netz: www.moas.eu. An Ärzte ohne Grenzen kann man generell nicht zweckgebunden spenden, weil Fachpersonal je nach Bedarf eingesetzt werden muss (Ärzte ohne Grenzen, IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00, BIC: BFSWDE33XXX. Bank für Sozialwirtschaft, Spendenkonto: 97 097, BLZ: 370 205 00. Die Spenderservicenummer lautet 700 130130 – oder E-Mail senden an: spenderservice@berlin.msf.org. Es werden immer Mediziner sowie Ehrenamtler gesucht – bitte melden unter der Berliner Rufnummer 700 130 0. Im Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de.

Die Lage im Land verbessern

Gerade hat die Hilfsorganisation Oxfam Statistiken veröffentlicht, wie ungerecht Reichtum und Ressourcen über die Welt verteilt sind. Die Lebenserwartung liegt in den armen Ländern teils bei der Hälfte der Menschen in Industrienationen. Die Folgen des Klimawandels wegen des Ausstoßes an Treibhausgasen bekommen Menschen in armen Ländern am härtesten zu spüren, warnt die Deutsche Welthungerhilfe (DWHH). Oft regnet es jetzt monate- oder jahrelang nicht, Ernten fallen aus, Vieh verendet, Millionen Menschen verhungern. Daher hilft jede Spende von Berlinern und Brandenburgern, damit die Lage im Land erträglicher wird. Die DWHH, traditioneller Partner des Tagesspiegels bei Hilfeprojekten, ist etwa in Mali und Syrien tätig. Infos im Netz über www.welthungerhilfe.de. Das Berliner Büro hat die Rufnummer 28874911. Verbraucherexperten raten zudem, gegen die Ausbeutung von Arbeitern beim Einkauf auf Fair-Trade-Produkte zu achten. Wer sich für die Selbstbestimmung der Frauen, gegen HIV und ungewollte Schwangerschaften einsetzen will, kann sich an die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung wenden (Tel.: 05 11 / 94373-0, an „Hilfe für Afrika“ (www.alfred-biolek-stiftung.de). Oder mitmachen bei Terre des Femmes, Menschenrechte für die Frau e. V., Brunnenstr. 128 in 13355 Berlin, mit der Nummer 4050 46 990. Jeder kleine Schritt ist einer.

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