NSU-Prozess: Beate Zschäpe hat kaum Chancen, ihre Anwältin loszuwerden
Die Vertrauenskrise zwischen Beate Zschäpe und ihren Anwälten schwelte schon länger. Der Versuch der Angeklagten, sich von ihrer Verteidigerin Anja Sturm zu trennen, hat aber offenbar keine Aussicht auf Erfolg. Ihr Antrag ist nach Informationen des Tagesspiegels nur schwach begründet.
Im NSU-Prozess am Oberlandesgericht München sind die Chancen von Beate Zschäpe offenbar gering, ihre Verteidigerin Anja Sturm loszuwerden. Nach Informationen des Tagesspiegels ist der Antrag der Hauptangeklagten auf Entpflichtung der Anwältin nur schwach begründet.
Zschäpe behauptet, Sturm habe in der Hauptverhandlung vertrauliche "Fakten" öffentlich erörtert, nennt aber kein Beispiel. Das gilt auch für den Vorwurf, Sturm gehe "unvorbereitet" in den Prozess. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass Zschäpe einen "Entbindungsantrag" gegen Sturm gestellt habe. Götzl brach den Verhandlungstag ab. Sturm selbst wies in einer Stellungnahme die Vorwürfe Zschäpes zurück. Der Prozess soll Dienstag fortgesetzt werden.