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Kurden im nordirakischen Erbil demonstrieren einen eigenen Staat.
© HAMED/AFP

Kampf um Kurdistan: Bagdad verbietet Kurden-Sender

Iraks Zentralregierung geht gegen den bekannten Sender "Rudaw" vor. Noch gilt eine Waffenruhe an der Grenze zur kurdischen Autonomieregion.

Die zentralirakische Regierung in Bagdad verschärft den Streit um Kurdistan: Wie am Wochenende bekannt wurde, ordnete Iraks Kommunikationsministerium an, den kurdischen Sender „Rudaw“ schließen zu lassen. Der Sender hat seinen Sitz in der Hauptstadt der nordirakischen, kurdischen Autonomieregion, Erbil, und ist weit über Irak hinaus bekannt. Bagdads Armee und schiitische, proiranische Verbündete hatten angekündigt, dass bis Samstagabend eine Waffenruhe gelte – allerdings rücken die meist arabischen Truppen aus dem Süden weiter in bislang von den Kurden gehaltene Gebiete vor.

Die Lage war eskaliert, nachdem sich die irakischen Kurden im Oktober mit überwältigender Mehrheit für einen eigenen Staat ausgesprochen hatten. Nicht nur die Regierung Iraks, auch die Herrscher in der Türkei und Iran lehnen eine Abspaltung ab. Zunächst ging es den Regierungen der Region darum, den Kurden die ölreiche Provinz Kirkuk abzunehmen. Sie wird nun von Bagdads Verbündeten kontrolliert. Kurdische Verbände hatten Kirkuk - wo traditionell viele Araber und Turkmenen leben - 2014 eingenommen, nachdem sie dort den "Islamischen Staat" vertrieben hatten.

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