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An Bord der Ocean Viking der Rettungsorganisation Ärzte ohne Grenzen befinden sich derzeit 407 Menschen.
© FEDERICO SCOPPA / AFP

Rettungsschiffe warten auf Anlaufstelle: Ärzte ohne Grenzen und Sea-Eye retten fast 500 Menschen aus dem Mittelmeer

Die „Ocean Viking“ und die „Alan Kurdi“ haben aktuell 485 Menschen an Bord und warten auf die Zuweisung eines Hafens. Malta hat die Anlandung abgelehnt.

Rettungsschiffe haben am Wochenende im südlichen Mittelmeer über 480 Flüchtlinge aus Seenot gerettet. An Bord der „Ocean Viking“ seien derzeit insgesamt 407 Menschen, die seit Freitag in fünf nächtlichen Aktionen an Bord genommen worden seien, erklärte Ärzte ohne Grenzen am frühen Montagmorgen auf Twitter. Die Crew der „Alan Kurdi“ versorge derzeit 78 Geflohene aus 20 Ländern, teilte die Regensburger Organisation Sea-Eye mit. Beide Schiffe warten auf die Zuweisung eines Hafens, um die Geretteten an Land zu bringen.

Malta habe die Anfrage abgelehnt, die „Alan Kurdi“ anlanden zu lassen, erklärte Sea-Eye. Eine Sprecherin von SOS Mediteranée sagte gegenüber dem Tagesspiegel, dass Malta zurzeit nicht die notwendigen Kapazitäten verfüge, dass das Land über das Wochenende selber einige Flüchtlinge aufgenommen habe. Der Hafen in Tripolis, den die lybische Küstenwache als Anlaufstelle angegeben hatte, wird von den Hilfsorganisationen als „nicht sicher“. Die EU-Kommission müsse also schnell handeln, damit die Schiffe nicht unnötig lange blockiert würden, sagte der Sprecher der Organisation, Gorden Isler.

Die „Ocean Viking“ nahm zuletzt in der Nacht auf Montag 184 Männer, Frauen und Kinder von zwei Schlauchbooten in Seenot auf, eines vor der libyschen Küste, das andere in der maltesischen Rettungszone, wie SOS Méditerranée erklärte. Die Organisation und Ärzte ohne Grenzen betreiben das Schiff unter norwegischer Flagge gemeinsam. Unter den Geretteten sind demnach sieben schwangere Frauen, fünf Kinder unter fünf Jahren und etwa 100 unbegleitete Minderjährige.

Die „Alan Kurdi“ rettete den Angaben zufolge zunächst 62 Menschen, darunter acht Frauen und sieben Kinder, von einem Schlauchboot, in das bereits Wasser eindrang. Von einem weiteren seeuntüchtigen Boot habe die Crew weitere 16 Personen aufgenommen, von denen drei stark dehydriert gewesen seien. (epd, Tsp)

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