Mindestens 17 Tote: Anschlag auf Hotel in Mogadischu
Wieder erschüttert ein blutiger Angriff Mogadischu, wieder steckt die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab dahinter.
Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Hotel im Zentrum der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind mindestens 17 Menschen getötet worden. Ein Attentäter in einem Auto habe sich am Sonntag vor dem Eingang des Hotels Afrik in die Luft gesprengt.
Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich zu der Bluttat. Die Fundamentalisten kämpfen seit Jahren um die Vorherrschaft in dem armen Land am Horn von Afrika und kontrollieren weite Teile des Südens und der Mitte.
Es seien Schüsse und Explosionen zu hören gewesen, berichtete der Reporter. Angreifer hätten sich in dem Hotel verschanzt und sich mit Sicherheitskräften Kämpfe geliefert, sagte ein Polizist, Ali Hassan. Mindestens 17 Menschen seien getötet worden, darunter mindestens zwei Angreifer, sagte Hassan. Rund 30 Menschen seien verletzt worden und zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Etliche Menschen seien von Sicherheitskräften aus dem Hotel gerettet worden, darunter einige Mitglieder des Militärs.
Die sunnitische Terrormiliz Al-Shabaab verübt in Somalia immer wieder Anschläge. Oft hat sie es dabei auf Hotels abgesehen, in denen sich Politiker, Sicherheitskräfte und Vertreter der Zivilgesellschaft treffen, so wie das Hotel Afrik.
Die mit Al Qaida verbündete Al-Shabaab kämpft für die Errichtung eines islamistischen Staates. Das Land war nach dem Sturz des autoritär herrschenden Präsidenten Siad Barre 1991 lange geprägt von Bürgerkrieg, Korruption und Staatszerfall.
Eine Truppe der Afrikanischen Union (AU) sowie die USA unterstützen die somalische Regierung im Kampf gegen Al-Shabaab. Allerdings hatte der damalige US-Präsident Donald Trump in Dezember den Abzug nahezu aller US-Truppen aus Somalia befohlen. Das US-Militär fliegt aber noch immer Luftangriffe gegen die Gruppe.
Somalia ist seit Jahren instabil und der Aufbau eines funktionierenden Staates geht nur sehr langsam voran. Der Einsatz internationaler Friedenstruppen seit 2008 soll dazu beitragen, Regierungsstrukturen zu schaffen und das Militär zu reformieren.
Ein wichtiger Meilenstein soll am 8. Februar stattfinden, dann wählt das Land einen neuen Präsidenten. Allerdings wird es nicht wie erhofft die erste direkte Wahl mit allgemeinem Wahlrecht seit 1969 sein, sondern wie in den vergangenen Jahren eine indirekte Abstimmung, die auf dem traditionellen Clan-System basiert. (dpa)
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