Supreme-Court-Nominierung: Anklägerin von Trumps Richter-Kandidat will vor Senatsausschuss aussagen
Christine Blasey Ford beschuldigt Brett Kavanaugh sie vergewaltigt zu haben. Donald Trump bezweifelt das. Nun will sie vor dem Senat aussagen.
Im Streit über den Vorwurf der versuchten Vergewaltigung gegen den Kandidaten von US-Präsident Donald Trump für das Oberste Gericht will das mutmaßliche Opfer nun doch vor dem zuständigen Senatsausschuss aussagen. Die Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford habe der Anhörung in der kommenden Woche zugestimmt, teilten ihre Anwältinnen am Samstag mit. Es müssten jedoch noch Einzelheiten ausgehandelt werden. Ein fester Termin wurde noch nicht genannt.
Der Ausschussvorsitzende Chuck Grassley hatte darauf gedrungen, dass Ford am Montag vor dem Gremium erscheint. Er hatte der Professorin bis diesen Freitag eine Frist gesetzt, sich vorab schriftlich zu äußern. Trumps Wunschkandidat Brett Kavanaugh, der Fords Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen hat, sagte sein Erscheinen für Montag zu. Nach Angaben eines Regierungsvertreters haben der erzkonservative Jurist und dessen Ehefrau Todesdrohungen erhalten.
Kavanaughs Berufung an den Supreme Court schien bereits sicher. Das änderte sich jedoch, als Ford sich an die Öffentlichkeit wandte und dem Richter einen schweren sexuellen Übergriff im Jahr 1982 vorwarf. Seitdem stockt der Prozess.
Die Republikaner werfen den Demokraten vor, das Verfahren hinauszögern zu wollen in der Hoffung, dass sie Trumps Partei bei der Kongresswahl im November die Senatsmehrheit abnehmen und so womöglich doch noch eine Ernennung Kavanaughs und damit eine nachhaltig konservative Ausrichtung des Supreme Courts verhindern können. Bereits jetzt haben die Republikaner im Senat, der für die Ernennung zuständig ist, nur eine hauchdünne Mehrheit. Ein Scheitern wäre eine schwere Niederlage für Trump, der bislang weiter hinter Kavanaugh steht. (Reuters)