US-Präsident Donald Trump: "Amtsenthebung? Dann bricht der Markt zusammen!"
US-Präsident Trump ist in Bedrängnis - und malt zur Verteidigung ein düsteres Szenario für die US-Wirtschaft, sollten seine Gegner ihn aus dem Amt jagen wollen.
Der zuletzt durch Enthüllungen seines langjährigen Anwalts unter Druck geratene US-Präsident Donald Trump hat für den Fall seiner Amtsenthebung einen Zusammenbruch der amerikanischen Wirtschaft prophezeit. "Sollte ich je des Amtes enthoben werden, würde der Markt zusammenbrechen. Ich denke, dann wären alle sehr arm", sagte Trump in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des TV-Senders Fox News.
Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen hatte vor einem New Yorker Bezirksgericht ausgesagt, er habe in Trumps Auftrag Schweigegeld-Zahlungen an zwei Frauen organisiert, die Affären mit Trump publik machen wollten. Der US-Präsident bezichtigt Cohen dagegen der Falschaussage und wirft ihm vor, "Geschichten zu erfinden". Auch die Recherchen von Sonderermittler Robert Mueller zu den Russland-Kontakten von Trumps Wahlkampfteam sowie die Verurteilung seines ehemaligen Wahlkampfmanagers Paul Manafort wegen Steuerhinterziehung und Betrug bringen Trump in Bedrängnis.
"Ich kannte Manafort nicht gut, er war nicht lange beim Wahlkampf dabei", sagte Trump in dem Fox-Interview. Er lieferte keine klare Antwort auf die Frage, ob er bereit sei, Manafort zu begnadigen. Er spielte die Verfehlungen seines Ex-Wahlkampfmanagers aber herunter. "Vermutlich tut jeder Lobbyist und Berater in Washington das gleiche", sagte Trump. Der US-Präsident bestritt jede Beteiligung an den Verfehlungen Cohens und Manaforts, all dies habe nichts mit ihm zu tun.
Eigenlob des Präsidenten
Trump nutzte den TV-Auftritt bei dem ihm wohl gesonnenen Sender Fox zu einer Lobeshymne auf sich selbst.
"Ich weiß nicht, wie man jemanden des Amtes entheben kann, der großartige Arbeit leistet", sagte Trump. Er zählte vor den im November anstehenden "Midterm"-Wahlen zur Hälfte seiner Amtszeit seine - aus seiner Sicht - hervorragenden Leistungen als Präsident auf.
"Ich habe die Wirtschaft befreit, ich habe Vorschriften abgeschafft, die Steuersenkungen waren enorm", strich Trump seine Verdienste hervor. "Ich habe viel getan."
Auch einen Seitenhieb auf die bei der Wahl unterlegene Hillary Clinton konnte sich Trump nicht verkneifen. "Wenn Hillary und die Demokraten ins Amt gekommen wären, wenn sie Präsidentin geworden wäre, gäbe es ein negatives Wachstum", sagte der US-Präsident.
Gefragt nach einer Einschätzung seiner Leistungen anhand einer Schulnote sagte Trump: "Ich würde mir ein A+ geben." Das entspricht einem glatten "sehr gut".
"Ich weiß nicht, ob jemals ein Präsident in so kurzer Zeit so viel getan hat, wie ich getan habe", sagt Trump weiter. Die US-Wirtschaft stehe so gut da wie nie zuvor.
"Ich habe immer gewonnen, ich habe immer gewonnen", sagte Trump. "Meine Kandidatur war umstritten, und ich habe gewonnen. Und nun geht es dem Land besser als je zuvor."
Keinen Erfolg habe er dagegen im Umgang mit der Presse, sagte Trump, der immer wieder über kritische Medien herzieht und dabei vor allem CNN, NBC sowie die "New York Times" und die "Washington Post" für ihre angeblich falsche Berichterstattung attackiert.
Er habe gehofft, nach seinem Wahlsieg von der Presse fair behandelt zu werden. "Aber es ist schlimmer geworden, es ist schlimmer", sagte Trump.
Haben Sie Lust, jemanden kennenzulernen, der Fragen ganz anders beantwortet als Sie? Dann machen Sie mit bei "Deutschland spricht”. Mehr Infos zu der Aktion auch hier: