Anschlagsversuch in New York: Amerikas Angst vor Terror zu Weihnachten
Der Anschlagsversuch in New York ging einigermaßen glimpflich aus. Doch der „Islamische Staat“ droht schon mit weiteren Attacken.
Nach dem Anschlagsversuch eines Anhängers des „Islamischen Staates“ (IS) in New York wächst die Sorge vor Gewaltaktionen der Dschihadisten zum Weihnachtsfest in der amerikanischen Metropole. Wie US-Medien am Dienstag meldeten, kursiert in Beiträgen aus dem IS-Umfeld in sozialen Medien die Drohung mit Anschlägen an den Festtagen, an denen New York immer ganz besonders viele Besucher anzieht.
Der 27jährige Mann, der am Montag versucht hatte, eine Rohrbombe in einer belebten U-Bahn-Haltestelle in Manhattan zu zünden, bekannte sich laut Polizei zum „Islamischen Staat“. Bei dem versuchten Anschlag waren außer dem Täter drei weitere Menschen verletzt worden. Der Angreifer Akayed Ullah wurde mit Verletzungen an Bauch und Händen festgenommen.
Nach Polizeiangaben kam er im Rahmen des Familiennachzugs 2011 aus Bangladesch nach New York und arbeitete zeitweise als Taxifahrer. Er soll keine direkten Verbindungen zum IS gehabt haben, sondern durch Internetbotschaften der Terrormiliz radikalisiert worden sein. Den Tatort wählte er demnach wegen Weihnachtspostern in einem Fußgängertunnel in der Nähe der U-Bahn-Station an der 42. Straße in Manhattan aus.
Nicht zuletzt wegen des Anschlages auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz vor einem Jahr, bei dem zwölf Menschen getötet wurden, rechnen westliche Sicherheitsbehörden zur diesjährigen Weihnachtszeit erneut mit spektakulären Attentaten des IS in westlichen Ländern.
Der Nachrichtensender Fox News zeigte ein Foto aus einem IS-Forum, auf dem der abendliche Time Square in New York und ein Weihnachtsmann zu sehen sind: „Wir sehen uns in New York ... bald“, stand auf dem Bild, das laut Fox vor wenigen Wochen im Internet auftauchte.
Die „New York Times“ meldete unter Berufung auf die Polizei, Ullah habe mit dem versuchten Anschlag amerikanische Luftangriffe auf den IS in Syrien und anderswo rächen wollen. Hinweise auf eine Mitgliedschaft des Mannes in einer dschihadistischen Gruppe in den USA gibt es demnach nicht.
In Medienberichten hieß es, Ullah sei offenbar ein „einsamer Wolf“ gewesen, ein Einzeltäter ohne Einbindung in Befehlsketten einer Organisation. US-Präsident Donald Trump bekräftigte seine Entschlossenheit, die Zuwanderung in die USA zu begrenzen.
Ein Grund dafür, dass der Anschlagsversuch glimpflich ausging, war die Tatsache, dass die selbst gebastelte Bombe nicht richtig detonierte. Als Zünder benutzte Ullah wohl eine elektrische Weihnachtsbaumkerze. Nach der Explosion sollen sich Mitarbeiter der U-Bahn-Polizei auf den Täter geworfen haben. Als Ullah nach einem Handy habe greifen wollen, fürchteten die Beamten, er könnte einen zweiten Sprengsatz zünden.