Bericht über Ex-Journalisten: AfD dementiert Personalie um Nicolaus Fest
Der frühere "BamS"-Vizechefredakteur wird in einem Bericht als möglicher AfD-Generalsekretär genannt. Die Partei dementiert, Fest äußert sich offen.
Nicolaus Fest, früherer Vizechefredakteur der „Bild am Sonntag“ und Sprecher des AfD-Verbands in Charlottenburg-Wilmersdorf, könnte erster Generalsekretär der AfD werden. Das berichtet das Magazin "Focus" unter Berufung auf Teilnehmer der Vorstandssitzung. Demnach gebe es Überlegungen, die Satzung der Partei auf dem Parteitag Anfang Dezember in Hannover zu ändern.
Bisher ist in den Parteistatuten kein Generalssekretär vorgesehen. Dem "Focus" favorisieren "führende Parteifunktionäre" Fest als Kandidaten für das Amt.
AfD-Sprecher Christian Lüth dementierte den Bericht am Mittag. "Das ist eine Fehlmeldung", sagte Lüth der Nachrichtenagentur AFP. In der Sitzung des Bundesvorstands am 20. Oktober wurde demnach "die Idee lediglich am Rande kurz besprochen und sofort wieder fallen gelassen".
Auch Georg Pazderski, Chef der Berliner AfD und Mitglied des Bundesvorstands, widersprach der Meldung. "Das ist eine Zeitungsente. Mir sind keine diesbezüglichen Planungen bekannt“, sagte Pazderski dem Tagesspiegel. Bisher, sagte Pazderski, hätten die AfD-Sprecher gereicht, schließlich wolle man als neue Partei nicht sämtliche fremde Parteistrukturen übernehmen.
Fest will Moscheen schließen lassen
Fest gilt als scharfer Islamkritiker. Zwar stellt er sich auf der AfD-Homepage als "katholisch erzogen, aber religiös unbegabt" vor, aber schon beim Eintritt in die Berliner AfD vor einem Jahr fiel er bei einer eigens angesetzten Pressekonferenz auf. "Ich halte den Islam nicht für eine Religion, sondern für eine totalitäre Bewegung, die mehr dem Stalinismus oder Nationalsozialismus ähnelt", sagt er damals und forderte, alle Moscheen in Deutschland zu schließen. Auch das Tragen von Kopftüchern will Fest verbieten.
Dem Tagesspiegel sagte Fest, er sei vom Vorstand noch nicht angesprochen worden und habe die Gerüchte aus der Presse erfahren. Ob er für den Posten zur Verfügung stünde, ließ Fest offen. "Ich müsste erst einmal sehen, was das bedeuten würde und in welchem Arbeitsumfang der Parteivorstand sich das vorstellt", sagte Fest. Im Bundestagswahlkampf war Fest als Direktkandidat in Charlottenburg-Wilmersdorf mit 7,2 Prozent der Erststimmen nur sechster geworden. Als fünfter der Landesliste verpasste er knapp den Einzug in den Bundestag.