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Die türkische und die europäische Flagge wehen vor der Nuruosmaniye-Moschee in Istanbul.
© Tolga Bozoglu/dpa

Civey-Umfrage zum Präsidialsystem in der Türkei: 89 Prozent der Deutschen sehen Ausgang des Referendums negativ

Eine repräsentative Umfrage des Instituts Civey zeigt: Die große Mehrheit der Deutschen steht dem Ausgang des Türkei-Referendums kritisch gegenüber. Nur knapp 7 Prozent können dem Ergebnis Positives abgewinnen.

Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Tagesspiegels bewerten rund 75  Prozent der Deutschen den Ausgang des Referendums zum Präsidialsystem in der Türkei als sehr negativ. 14 Prozent halten ihn für eher negativ. 6,9 Prozent der 5000 Befragten können dem Ergebnis etwas Positives abgewinnen. 4,2 Prozent sind unentschieden.

Am Sonntag hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan über eine Verfassungsänderung abstimmen lassen, die aus der parlamentarischen Demokratie in der Türkei ein Präsidialsystem macht. Ihm selbst kommt dadurch mehr Macht zu, auch Einfluss auf die Justiz; das Parlament wird geschwächt.

Die Unterschiede zwischen den Anhängern der einzelnen Parteien sind nicht sehr groß. 83,2 Prozent der SPD-Anhänger halten den Ausgang für sehr negativ. Unter den AfD-Anhängern sind es 65,6 Prozent. Die anderen Parteien liegen dazwischen.

Unter denen, die das Ergebnis als sehr positiv empfinden, stehen sich 1,1 Prozent der Anhänger von CDU/CSU und 7,4 Prozent der AfD-Anhänger gegenüber.

Frauen kritischer als Männer

Befragte Männer bewerten die Wahlentscheidung der Türken etwas positiver als befragte Frauen. 79,5 der befragten Frauen halten den Ausgang des Referendums für sehr negativ. Bei den Männern sind es 71,2 Prozent. Nur 3,3 Prozent der Frauen befinden ihn für sehr positiv. Dem stehen immerhin 6,2 Prozent der Männer gegenüber.

Zwischen den verschiedenen Altersgruppen sind die Unterschiede überschaubar. Immerhin 8,8 Prozent der 40-49-Jährigen empfinden das Ergebnis als sehr positiv. Die direkt anschließende Gruppe der 50-64-Järhigen sehen das auf der anderen Seite der Extreme nur zu 3,7 Prozent so. Diese Gruppe ist es auch, die den Ausgang am negativsten bewertet: 80,2 Prozent stimmten mit "sehr negativ" ab. (Tsp)

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