Proteste gegen chinesische Regierung: 65 Festnahmen nach Ausschreitungen in Hongkong
Bei Ausschreitungen in Hongkong warfen Demonstranten Flaschen, Brandsätze und Steine. Ein Polizist gab einen Warnschuss ab.
Bei den erneuten Ausschreitungen am Wochenende sind in Hongkong 65 Demonstranten festgenommen worden. Zu den Festnahmen kam es nach Protesten am Samstag und Sonntag, wie die Polizei mitteilte. Zudem wurden nach Angaben der Krankenhaus-Behörde 48 Menschen verletzt.
Den Demonstranten wurden verschiedene Vergehen zur Last gelegt, darunter rechtswidrige Versammlungen, der Besitz von Offensivwaffen und der Angriff auf Polizeibeamte. Auch ein zwölf Jahre altes Kind war unter den Festgenommenen. Seit Beginn der Proteste am 9. Juni wurden mehr als 830 Menschen vorläufig festgenommen.
Die Beamten setzten am Wochenende Tränengas ein und drängten Aktivisten zurück, die auf der Straße Barrikaden errichtet hatten. Einige Demonstranten warfen Flaschen, Brandsätze und Steine auf die Polizisten. Erstmals setzten die Beamten am Sonntag auch zwei Wasserwerfer ein. Ein Beobachter des Bezirksrats berichtete, dass ein Polizist mit seiner Waffe in die Luft geschossen habe, nachdem ihn mehrere Protestler umringt hätten.
Gut zweieinhalb Monate dauern die Proteste nun schon an, bei denen es um Angst vor einem steigenden Einfluss der chinesischen Regierung auf Hongkong geht. Auslöser der Demonstrationen war ein - inzwischen auf Eis gelegter - Gesetzentwurf der Regierung zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China.
Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone sind Hongkong noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Um die fürchten nun aber viele Bewohner. An der Grenze zu Hongkong wurden chinesische Sicherheitskräfte zusammengezogen. (dpa)