Krieg im Jemen: 60 Tote bei Anschlag auf Militärlager und Polizeistation
Drohnen und ballistische Raketen gehören zunehmend zum Arsenal der Huthi-Rebellen im Jemen. Diesmal treffen sie mindestens ein Ziel im eigenen Land.
Bei Anschlägen auf ein Militärlager und eine Polizeistation im Jemen sind mindestens 60 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Das teilte Menschenrechtsminister Mohammed Askar auf Twitter mit. Die schiitischen Huthi-Rebellen beanspruchten den Angriff auf das Camp in der Hafenstadt Aden für sich, der sich während einer Militärparade ereignete. Dort wurden Sicherheitskreisen zufolge mindestens 35 Menschen getötet. Zu dem Anschlag auf die Polizeistation bekannte sich zunächst niemand.
Unter den Opfern sei auch Brigadier Munir al-Jafi, Kommandeur des sogenannten Security Belt, hieß es aus Sicherheitskreisen. Diese paramilitärische Truppe wird von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ausgebildet, die zu den wichtigsten Verbündeten Saudi-Arabiens im Kampf gegen die Huthi-Rebellen im Jemen zählen. Die Huthis werden vom Iran unterstützt, dem Erzfeind Saudi-Arabiens in der Region. Auch einige von Al-Jafis Sicherheitsleuten seien getötet worden, hieß es.
Die Huthis beanspruchten den Angriff auf das Lager für sich. Ein Sprecher der Rebellen teilte mit, die Huthis hätten die Parade mit einer Drohne und einer ballistischen Rakete angegriffen. Bei dem parallelen Anschlag explodierte nahe einer Polizeistation in Aden eine Autobombe. Askar machte die Terrorgruppe Al-Kaida dafür verantwortlich, deren Ableger AQAP im Jemen besonders stark ist.
Der von den Huthis kontrollierte Fernsehsender Al-Masira berichtete, dass die Rebellen zudem eine Rakete auf ein „militärisches Ziel“ in Dammam im Osten Saudi-Arabiens abgefeuert hätten. Die Provinzhauptstadt am Golf ist wichtiger Wirtschaftsstandort des Königreichs. Saudi-Arabien kommentierte den mutmaßlichen Angriffe auf Dammam zunächst nicht.
Aden wurde vorübergehend Hauptstadt des Jemen, nachdem die Huthis Sanaa Ende 2014 überrannt hatten. Der jahrelange Machtkampf mit der Regierung verschärfte sich im März 2015, als die schiitischen Rebellen in Richtung Aden vorrückten. Dies veranlasste das sunnitische Saudi-Arabien, gemeinsam mit Verbündeten in den Krieg einzugreifen. Die Huthis haben große Teile des Nordjemens und die Hauptstadt Sanaa unter ihrer Kontrolle.
Die Huthis setzen zunehmend auch größere Drohnen ein und greifen damit auch Ziele im Nachbarland Saudi-Arabien an. Im Mai hatten sie einen Drohnenangriff auf zwei Ölpumpstationen in Saudi-Arabien für sich beansprucht. Im Januar hatten sie mit Drohnen eine Militärparade der jemenitischen Regierung angegriffen und Berichten zufolge sechs Menschen getötet, darunter einen hochrangigen Offizier. (dpa)
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