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Ein Asylbewerber aus Albanien sitzt in einem Gruppenzelt auf dem Gelände der Zentralen Erstaufnahmestelle in Eisenhüttenstadt. Mehr als 40 Prozent der Flüchtlinge in Mitteldeutschland kommt vom Westbalkan.
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Mitteldeutschland: 40 Prozent der Asylbewerber kommen vom Westbalkan

Mehr als 40 Prozent der Asylbewerber in Mitteldeutschland stammen nach Informationen des "MDR" vom Westbalkan. Die meisten kommen demnach aus dem Kosovo und Albanien.

Mehr als 40 Prozent der Asylbewerber in Mitteldeutschland kommen aus den Ländern des Westbalkans. Das geht aus einer nicht veröffentlichten Liste des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge für das erste Halbjahr 2015 hervor, die dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) vorliegt. Danach haben in den ersten sechs Monaten 10.689 Asylbewerber aus Westbalkanländern Erst- und Folgeanträge gestellt, berichtete der Sender MDR Info am Montag in Halle.

Die meisten Bewerber stammten aus dem Kosovo (4.296), gefolgt von Albanien (3.350) und Serbien (1.961). Von den drei mitteldeutschen Ländern nahm den Großteil der Balkan-Flüchtlinge laut Bundesamt Sachsen auf (4.210). Die große Mehrheit der Asylanträge von Balkan-Flüchtlingen wird abgelehnt, weshalb sie künftig in einem Schnellverfahren bearbeitet werden sollen. Diese Verfahren werden nach Angaben des Bundesamtes in Mitteldeutschland noch nicht umgesetzt. Sachsen wolle Mitte August damit beginnen. Sachsen-Anhalt kündigte an, im September nachzuziehen.

Unterdessen reißt der Protest gegen Asylbewerber nicht ab. In einem bezugsfertigen Asylbewerberwohnheim in Dresden-Stetzsch kam es am Wochenende zu zwei Anschlägen. Wie die in Dresden erscheinende „Sächsische Zeitung“ (Montagsausgabe) berichtet, schlugen am Sonntagabend Unbekannte zwei Fensterscheiben in dem ehemaligen Hotel ein. Nach ersten Informationen habe die Polizei an einer Tankstelle in der Nähe eine Gruppe von fast 30 Personen festgestellt.

Bereits am Vortag hatten Unbekannte während eines Tages der offenen Tür im Heim eine übelriechende Flüssigkeit ausgekippt. Der Verdacht auf einen Buttersäureanschlag hat sich nicht bestätigt. Am Mittwoch sollen erste Flüchtlinge in dem Gebäude einziehen. (epd)

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