Kommentar | Namensuche für das Kreativzentrum: Von spitzlippig bis schön sperrig
Wie soll das künftige Kreativzentrum an der Plantage heißen? Sechs Vorschläge sind im Spiel. Am schönsten wäre eine Referenz an den Ort, der das Neue womöglich ersetzen soll.
Potsdam - Über mangelnde Expertise kann man ja nicht klagen: Fünf Agenturen waren in die Namensfindung für den künftigen Kulturort an der Plantage involviert, der im Volksmund längst einen Namen hat: Kreativquartier. Die fünf sind auf sechs Vorschläge gekommen: In jedem einzelnen steckt also die Power von null Komma acht Profis, wow!
Aber das Ergebnis, nun ja, es ernüchtert. Da wäre die spitzlippig-exquisite Variante, deren Charme höchstens in ihrer Abwegigkeit liegt („STRÖM“). Da ist die Variante Heimattümelei 3.0, ein Anglizismus natürlich („Port“). Da ist die Anti-Cool-Option, schön deutsch und gut gemeint, aber sonst einfach nur staksig („Seele Potsdam“). Seele soll ein Ort haben, nicht im Label tragen.
Wie wäre es mit hipper Sachlichkeit?
Bleibt die hippe Sachlichkeit: „Neue Werke Potsdam“ - schade nur, dass es hier nie namhafte Industrie-Werke gegeben hat, die Anspielung also wackelt. Und bleiben zwei, die wirklich infragekommen dürften. „Kreativ Quartier“: Nix Neues, hätte aber den Vorteil, dass man sofort weiß, worum es geht.
Und letztens, schön griffig und sperrig zugleich, und im Kern eine Referenz an den Ort, den das Neue womöglich ersetzen soll: „KQSMOS“. Und nun Sie! Bis 25. Juni darf man mitreden. Das Votum einer Profi-Jury ist zwar schon gefallen. Aber schwerer wiegen soll das der Potsdamer:innen.
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