zum Hauptinhalt
Frauke Petry, Sprecherin des Bundesvorstands der Partei Alternative für Deutschland
© dpa

AfD und die Flüchtlinge: Petry Heil!

Die AfD vertritt Werte, die auch in den Golfstaaten gelten. Asylrecht gibt es dort gar nicht. Eine Glosse.

Eine Glosse von Caroline Fetscher

Auf so viel Trost ist sie womöglich gar nicht gefasst, die tief verdrossen kämpfende Alternative für Deutschland, AfD gerufen. Bei näherem Hinsehen jedoch lösen sich viele ihrer Schwarzmalereien wie in Terpentin getaucht auf. Denn wer hätte es gedacht: Alles wird gut!

Alles, jedenfalls, kann gut werden. Fassen wir die Ausgangslage zusammen, wie sie die „Alternative“ vor Augen hat. Sorgen, Ängste, Nöte treiben die Partei um. Ungeschützte Grenzen, ungesunde Flüchtlinge, ungezählte Homosexuelle, unwillige Hausfrauen und Mütter, ungeschätzte Männer, ungeschützte Mädchen. Kurz, ein Tohuwabohu droht, wo unsere Wohlstandsnation – noch – ihre biedere Nische auf dem Erdenrund besiedelt.

Ordnung soll in der Gender-Wildnis einziehen

Einen starken, so richtig starken Staat wünscht sich die AfD, einen mit Waffe im Anschlag, rings ums Land umher postiert. „Wer das ,Halt!’ an unserer Grenze nicht akzeptiert, der ist ein Angreifer. Und gegen Angriffe müssen wir uns verteidigen“, warnt Beatrix von Storch. „Asylrecht einschränken“, fordert das AfD-Programm, „alles andere zerstört das friedliche Zusammenleben der Völker und die geordnete und steuerbare Entwicklung souveräner Staaten.“ Von Storch präzisiert auch das: „Multikulti hat die Aufgabe, die Völker zu homogenisieren und damit religiös und kulturell auszulöschen.“

Ordnung soll auch in die Gender-Wildnis einziehen. Sexualaufklärung an den Schulen führt zu weit, Beauftragte zur Gleichstellung braucht es schon gar nicht. In der rechtlichen Gleichrangigkeit homosexueller und heterosexueller Paare sieht eine AfD-Nachwuchskraft wie Konrad Freiherr von Lyncker-Ehrenkrook „keinen Sinn“, denn „Hauptziel“ müsse das Fördern von „Familien als Keimzelle der Gesellschaft“ sein.

Alltag und Wirklichkeit sind sich näher, als die AfD sich das wünschen könnte

Wo also weibliche Wesen ihren Platz an Herd und Wiege wiederfinden, wo wehrhafte Männer die Außenmauer sichern, da herrscht Sicherheit im Haus, geordnet und steuerbar. Da herrscht dann auch wieder der Herr, und die beiden Flintenweiber an der Wahlkampffront können zurück ins Haus.

Aussichtslose Ideale? Fantasien, Utopien? Keineswegs. Alltag und Wirklichkeit sind solche klaren Verhältnisse nämlich in den allermeisten Regionen, aus denen die Flüchtlinge gen Europa streben.
Augen auf, AfD, es gibt sie noch, die klaren Verhältnisse! Artige Frauen, die zu Hause bleiben, wackere Männer, die ihre familiären Keimzellen zur Not mit der Faust beschirmen, Regierungen, die mit Schwulen nicht lange fackeln, Staaten, die ihre Grenzen auch gern mal mit Gewalt sichern.

In den Golfstaaten etwa kennt man überhaupt kein Asylrecht. Übertriebene Sozialleistungen sind in fast allen Herkunftsländern der Flüchtlinge schlicht tabu, das Vermischen mit fremden Minderheiten wird in der Regel missbilligt. Gegen „religiöse und kulturelle Auslöschung“ hat man dort entschieden etwas. Anders als hier aber setzt man sich dort zur Wehr, sorgt für entsprechende Gesetze und deren Achtung.

Traditionsorientiertes Gemeinwesen als gemeinsamer Wert

Flüchtlinge raus? Vorsicht, AfD-Wählenwollende, die Falschen habt ihr am Wickel, die Falschen packt ihr am Kragen! Frohgemut sollte es die wachsende Partei begrüßen, dass derart viele Wandernde aus traditionell hierarchischen Systemen hierzulande „Asyloptimierung“ suchen. Völlig überflüssig wird da die mühsame AfD-Unterscheidung zwischen „nützlichen” und „unnützen” Flüchtlingen, gebildeten und ungebildeten.
Bringt nicht oft gerade der schlichteste junge Mensch mit agrarischem Hintergrund aus Afghanistan oder Algerien brauchbare Werte mit – zumindest im Sinne der AfD? Damit lässt sich arbeiten, für ein an Tradition orientiertes Gemeinwesen.

Vorausgesetzt natürlich, der Mensch fällt nicht den eifrigen Integrierern in die Hände, die sein Weib von der Kochstelle wegzerren, vor den Augen seiner Töchter Kondome an die Tafel malen oder im Chor feministische Parolen skandieren, wie inzwischen bereits der Seehofer Horst.

Die wirkliche Alternative gibt es eine Tür weiter

Gefahr ist im Verzug. Viele kommen ja hierher, weil sie autoritären Verhältnissen entkommen wollen, sich auf die Privilegien der Freiheit freuen und meinen, nun werde alles anders.

Mithin: Seid schneller, seid schlauer als die Heerscharen der grünrotschwarzen Ehrenamtlichen! Macht euch auf! Geht hinein in die Turnhallen und Hangare, wo die noch unverdorbenen Menschen aus den Gefilden des Herkömmlichen auf ihren Stockwerkbetten hocken und warten und hoffen. Das bisschen religiöser Unterschied, was macht das schon?! Das rüttelt sich zurecht. Hauptsache, die Keimzelle bleibt Keimzelle, der Mann bleibt Mann, die Frau bleibt Frau.

Petry Heil, ihr Menschenfischer, es gibt eine Alternative für die Alternative! Gleich eine Tür weiter.

Zur Startseite