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In Schutt und Asche: Ein Haus im Gazastreifen
© Reuters

Gewalt in Israel und Gaza: Für die Hamas ist der Konflikt ein Lebenselixier

Die Hamas schürt den Konflikt mit Israel. Denn es geht ihr allein darum, an der Macht zu bleiben und ihr angeschlagenes Image im Volk aufzupolieren. Der Raketenhagel soll dabei helfen - eine perfide, menschenverachtende Taktik. Ein Kommentar.

Schon wieder! Will denn die Gewalt im Nahen Osten nie ein Ende nehmen? Ist der Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis ein ewiger? Endet dort ein Krieg nur, um vom nächsten abgelöst zu werden? Dieser defätistische Befund drängt sich derzeit förmlich auf. Raketen auf Israel, Raketen auf Gaza-Stadt. Tote, Verletzte, zerstörte Häuser und sehr viel Trauer. Es ist ein Elend, das keinem zu nutzen scheint. Aber der Eindruck trügt. Es gibt eine Gruppe, die vom Kampf profitiert, ihn sogar als eine Art Lebenselixier braucht – die Hamas. Der Geschosshagel, den die Islamisten auf israelische Orte niedergehen lässt, zielt nicht nur auf den verhassten jüdischen Staat, sondern auch auf den von ihnen selbst beherrschten Küstenstreifen.

Verbündete sind abhanden gekommen

Denn die dort darbenden Menschen verachten die Hamas mittlerweile, weil die sich jahrelang nicht um ihre Belange geschert hat. Mit dem Beschuss Israels wollen die Islamisten nun den Unmut über sie vergessen machen, ihr ramponiertes Image aufpolieren. Dahinter steckt eine menschenverachtende Strategie, die allein auf Machterhaltung ausgerichtet ist: Israel wird so lange mit Raketenangriffen provoziert, bis es handeln muss. Die absehbare militärische Antwort und das damit einhergehende Leid soll die Bewohner von Gaza davon überzeugen, dass allein die Hamas Sachwalterin des Widerstands gegen die einstigen Besatzer ist. So wird bewusst und gezielt ein Volk in Geiselhaft genommen. Nicht zuletzt, weil der Hamas alle auswärtigen Verbündeten – von Ägypten über Syrien bis zum Iran – abhanden gekommen sind.

Trotz allem wird Israel nicht umhinkönnen, wieder einen Waffenstillstand mit der Hamas zu schließen – wohl wissend, dass es nicht der letzte sein wird. Denn ein Sturz der Islamisten ist keine echte Option. Käme es dazu, hätte Jerusalem in Gaza keinen Ansprechpartner mehr. Schlimmer noch: Der vor einigen Jahren geräumte Küstenstreifen wäre führungslos, könnte gar völlig auseinanderbrechen. Der jüdische Staat müsste dann damit rechnen, dass aus Gaza eine Art Somalia oder Afghanistan wird. Ein Tummelfeld für Dschihadisten und andere Fanatiker unmittelbar vor der Haustür. Eine Horrorvorstellung. Nicht nur für Israel.

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