Skandal um Hollywood-Produzent: US-Produzentenvereinigung will Weinstein ausschließen
Nach der Oscar-Academy will nun auch die Produzentenvereinigung Producers Guild of America Harvey Weinstein die Mitgliedschaft kündigen.
Die US-Vereinigung der Filmproduzenten hat ein Ausschlussverfahren gegen den mit Missbrauchsvorwürfen konfrontierten Hollywood-Mogul Harvey Weinstein eingeleitet. Die Producers Guild of America (PGA) habe einstimmig entschieden, das Verfahren zur Beendigung von Weinsteins Mitgliedschaft einzuleiten, erklärte die tausende Mitglieder zählende Vereinigung nach einer Sitzung am Montag (Ortszeit) in Los Angeles. Weinstein soll sich zu den Vorwürfen äußern dürfen, bevor die PGA am 6. November ihre endgültige Entscheidung über einen Rauswurf trifft.
Wie die Produzentenvereinigung weiter mitteilte, setzte ihr aus 20 Frauen und 18 Männern bestehender Vorstand eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit dem Problem der sexuellen Belästigung befassen soll. Sexuelle Belästigung sei in jeder Form "völlig inakzeptabel". Die Vereinigung sprach von einem "verbreiteten" Problem, das "eine unverzügliche und umfassende Reaktion unserer Industrie" erfordere.
Keine Duldung von "sexuell aggressivem Verhalten"
Die Oskar-Akademie hatte Weinstein am Samstag aus ihren Reihen ausgeschlossen und erklärt, "sexuell aggressives Verhalten" werde in der Filmbranche nicht mehr geduldet.
Der lange einflussreiche Hollywood-Produzent Harvey Weinstein hat jahrzehntelang Frauen sexuell belästigt. Mehr als zwei Dutzend Frauen, darunter Topstars wie wie Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow und Rosanna Arquette, meldeten sich mit entsprechenden Vorwürfen. Mindestens fünf Frauen erhoben zudem Vergewaltigungsvorwürfe gegen den 65-Jährigen. (AFP)