Künftiger US-Präsident: Trump sucht verzweifelt nach Popstars für seine Amtseinführung
Bei der Inauguration von Barack Obama traten Stars wie Beyoncé, U2 und Stevie Wonder auf. Für Donald Trump wollen nur viertklassige Künstler singen.
Kanye West könnte die Sache noch retten. Zwar hätte er es sich dann endgültig mit seinen alten Anhängern verscherzt, aber sein neuer Promi-Fan Donald Trump wäre ihm sicher ewig dankbar, wenn er ihm jetzt aus der Patsche helfen würde.
Der gewählte Präsident der USA findet nämlich partout keine Popstars, die bei seiner Amtseinführung nächste Woche auftreten wollen. Abgesagt haben schon Elton John, Kiss, Celiné Dion, die Beach Boys und Andrea Bocelli. Da könnte der Rapper aus Chicago für etwas Glam sorgen.
Derzeit liest sich die Liste der musikalischen Gäste bei der Inauguration-Feier noch sehr bescheiden. Als einzige Solo-Künstlerin und bisher prominenteste Sängerin hat sich Jackie Evancho bereit erklärt, die Nationalhymne für Trump zu singen. Die 16-Jährige wurde durch die Casting Show „America’s Got Talent“ bekannt, bei der sie 2010 Zweite wurde. Als Hymnensängerin folgt sie auf Aretha Franklin und Beyoncé, die bei Barack Obamas Amtseinführungen auftraten.
Immerhin verkündete das Organisationskomitee am Freitag noch, das nun die Country-Stars Toby Keith und Lee Greenwood ihren Auftritt am Lincoln Memorial in Washington ebenso zugesagt hätten wie die afroamerikanische Broadway-Sängerin Jennifer Holliday. Letztere zog ihre Zusage später jedoch wieder zurück.
Dennoch prägt ein musikalischer Sturz von der Erst- in die Viertklassigkeit das Line- Up der Trump-Show: Waren bei der ersten Feier seines demokratischen Vorgängers Größen wie Bruce Springsteen, U2, Sheryl Crow und Stevie Wonder dabei gewesen, kann das Team des Republikaners gerade mal eine Springsteen-Cover-Gruppe names B-Street Band aufbieten sowie den Mormon Tabernacle Choir. Das ist schon ziemlich jämmerlich. Und im Falle der B-Street Band, deren Idol ja ein expliziter Trump-Gegner und Clinton-Unterstützer ist, auch ärgerlich.
Der Boss wird nicht amüsiert sein. Das befürchtet auch Will Forte, Sänger der Band, der darauf hinweist, dass die Gruppe „unpolitisch“ sei und sich schon lange vor der Wahl vertraglich für den Termin verpflichtet habe. Dumm gelaufen. Jetzt muss die Band die Nummer durchziehen. Sie sollte sich genau überlegen, was sie spielt. Also auf keinen Fall „Born In The USA“ oder „Glory Days“. Eine gute Wahl wäre „American Skin (41 Shots)“, ein Song, mit dem Springsteen an die Ermordung des aus Liberia stammenden Amadou Diallo durch vier Polizisten in New York erinnerte.
Moby würde auflegen, wenn Trump seine Steuererklärung veröffentlicht
Eine ähnliche Idee hatte auch die britische Sängerin Rebecca Ferguson. Sie würde nach Washington kommen, wenn sie das 1939 von Billie Holiday bekannt gemachte Anti-Ku-Klux-Klan-Lied „Strange Fruit“ singen dürfe. Das wird nicht passieren. Der von Trumps Leuten angefragte Moby knüpfte sein Erscheinen ebenfalls an eine Bedingung: „Ich denke, ich würde beim Inaugurationsball als DJ auftreten, wenn Trump seine Steuererklärung veröffentlicht“, schrieb er auf Instagram. Er könne dann Public Enemy-Songs und Remixe von Stockhausen-Stücken auflegen. Würde sicher auch Kanye West gefallen.