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Die Stadt Breslau stellt eine Villa für Tokarczuks Projekt zur Verfügung
© dpa/Friso Gentsch

Unterstützung für Autoren und Übersetzer: Tokarczuk will mit Geld für den Nobelpreis eine Literaturstiftung gründen

Mit umgerechnet 830.000 Euro ist der Nobelpreis dotiert. Die kürzlich ausgezeichnete Autorin Olga Tokarczuk will mit ihrem Geld anderen Schriftstellern helfen.

Die polnische Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk will einen Teil ihres Preisgeldes nutzen, um eine Stiftung zur Unterstützung von Schriftstellern und Übersetzern zu gründen. Die Stadt Wroclaw (Breslau) stellt ihr dafür eine Villa zur Verfügung, das dortige Literaturhaus fungiert als Partner.

„Die Stiftung wird sich aus einem Teil von Tokarczuks Preisgeld finanzieren. Ich weiß aber noch nicht, wie hoch dieser sein wird“, sagte Irek Grin, der Direktor des Literaturhauses. Man wolle außerdem externe Gelder einwerben. Die Nobelauszeichnung ist mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) dotiert.

Tokarczuk hatte ihre Pläne zur Gründung einer Stiftung Anfang der Woche in Wroclaw bekannt gegeben. Vertreter der Stadt überreichten ihr die symbolischen Schlüssel zu einer Villa, die einst dem polnischen Dichter Tymoteusz Karpowicz gehörte. Das Haus soll mit Mitteln der Stadt saniert und zum Sitz von Tokarczuks Stiftung umgebaut werden. Zu den Kosten gibt es keine Angaben.

Haus soll Ende 2020 eröffnen

Wie Tokarczuk angekündigte, soll die Stiftung Stipendien an Schriftsteller und Übersetzer aus aller Welt vergeben. Die Villa in Wroclaw soll den Stipendiaten Unterkunft als writer-in-residence bieten, aber auch als Diskussions- und Begegnungszentrum dienen. „Wir rechnen damit, dass die Stiftung bis Ende des Jahres ins Leben gerufen wird“, sagte Grin. Die Renovierung der Villa werde länger dauern. Ziel sei es, das Haus im kommenden Jahr am ersten Jahrestag der Nobelpreisverleihung an Tokarczuk zu eröffnen.

Tokarczuk war am 10. Oktober mit dem Literaturnobelpreis für das Jahr 2018 ausgezeichnet worden. Am 10. Dezember soll ihr der Preis in Stockholm überreicht werden. (dpa)

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