Russischer Regisseur vor Gericht: Serebrennikow beteuert seine Unschuld
„Ich habe nichts gestohlen“, sagte der Regisseur Kirill Serebrennikow in Moskau zu Beginn der öffentlichen Verhandlung in einem Untreueprozess.
Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow hat in einem umstrittenen Untreueprozess seine Unschuld beteuert. „Ich habe nichts gestohlen“, sagte er am Mittwoch in Moskau zu Beginn der öffentlichen Verhandlung. Mit dem international renommierten Theatermacher sind seine Ex-Mitarbeiter Alexej Malobrodski und Juri Itin sowie Sofia Apfelbaum als frühere Beamtin des russischen Kulturministeriums angeklagt.
Die Anklage wirft ihnen vor, bei einem Theaterprojekt 133 Millionen Rubel (ca. 1,7 Millionen Euro) staatlicher Zuschüsse unterschlagen zu haben. Der Staatsanwalt bekräftigte diese Vorwürfe in der Verhandlung, die von vielen Zuschauern, Journalisten und westlichen Diplomaten verfolgt wurde.
Die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja kam ebenfalls ins Gericht, um ihre Solidarität mit den Angeklagten zu zeigen. Das Vorgehen der Justiz gegen Serebrennikow wird in der russischen Kulturszene als Drohgebärde verstanden. Während der seit 2017 laufenden Ermittlungen waren die Angeklagten in Hausarrest, Malobrodski war anfangs auch in Untersuchungshaft. (dpa)