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Placido Domingo
© dpa

Trotz Vorwürfen sexueller Belästigung: Placido Domingo soll in Berlin singen

Mehrere Frauen bezichtigen Domingo sexueller Übergriffe. In L.A. trat er als Opernchef zurück. An der Staatsoper soll er Donnerstag und Dienstag auftreten.

In Los Angeles musste Startenor Placido Domingo nach Vorwürfen wegen sexueller Belästigung als Opernchef zurücktreten. An der New Yorker Metropolitan Opera will er nicht mehr singen. Doch in Berlin soll der 78-jährige Klassik-Weltstar trotz Forderungen nach Absage seiner Auftritte an der Staatsoper Unter den Linden auftreten. Der Sänger werde wie geplant am Donnerstag, 16., und am Dienstag, 21. Januar, in Giuseppe Verdis „Traviata“ auftreten, teilte die Staatsoper am Mittwoch mit.

Intendant hält an Vertrag fest

Der Verein Pro Quote Bühne, dem Frauen am Theater angehören, hatte angesichts der Vorwürfe in den USA ein „Auftrittsverbot“ für Domingo in Berlin verlangt. Dazu sagte Staatsopern-Intendant Matthias Schulz, sein Haus nehme jeden Vorwurf sexueller Belästigung sehr ernst. „In diesem konkreten Fall halten wir an den Auftritten von Plácido Domingo, der sich bei uns am Haus immer vorbildlich verhalten hat, fest und sehen keine ausreichende Grundlage für eine Vorverurteilung und dafür, den seit langem gültigen Vertrag zu brechen.“

Mehrere Sängerinnen hatten den spanischen Künstler im Zuge der „MeToo“-Bewegung teils Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe vorgeworfen. Domingo weist die Beschuldigungen zurück. Domingo war zuletzt unter anderem in Wien und Mailand aufgetreten. (Tsp, dpa)

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