Asia Argento und Jimmy Bennett: #MeToo-Aktivistin Argento räumt Sex mit Teenager ein
Asia Argento gibt zu, doch Sex mit dem US-Schauspieler Bennett gehabt zu haben. Doch dessen Missbrauchsvorwurf weist die #MeToo-Vorkämpferin zurück.
Anders als bislang von ihr behauptet hatte die #MeToo-Aktivistin Asia Argento doch Sex mit dem US-Schauspieler Jimmy Bennett, der Missbrauchsvorwürfe gegen die Italienerin erhoben hat. Allerdings deutete die Filmregisseurin und Schauspielerin im Interview des italienischen Senders La 7 am Sonntagabend an, der zum damaligen Zeitpunkt noch minderjährige Bennett habe sie überrumpelt. Inzwischen empfinde sie neben Wut vor allem Mitleid mit Bennett, den sie als „verlorene Seele“ bezeichnete.
Argento (43) gehört zu den bekanntesten Stimmen der #MeToo-Bewegung, die sich gegen sexuelle Belästigung und Missbrauch in der Unterhaltungsindustrie und darüber hinaus einsetzt. Auch ihr Partner, der Starkoch Anthony Bourdain, der sich im Juni das Leben nahm, hatte die Bewegung unterstützt.
Die „New York Times“ berichtete Ende August, Argento habe Bennett 2013 in einem kalifornischen Hotel missbraucht, als er 17 und sie 37 Jahre alt war. Sexuelle Handlungen mit Unter-18-Jährigen sind in dem US-Bundesstaat strafbar. Nach dem Vorfall habe sich Argento mit Bennett außergerichtlich auf die Zahlung von umgerechnet 330.000 Euro geeinigt, um die Missbrauchsvorwürfe auszuräumen. Argento bestätigte der Zeitung zwar, dass Geld an Bennett floss, bestritt aber zugleich jegliche sexuelle Beziehung zu dem 20 Jahre jüngeren Schauspieler und sprach von „Verfolgung“.
In der Sonntagssendung „Non è l'Arena“ räumte sie nun ein, der „New York Times“ in einer ersten Reaktion auf den Bericht noch etwas anderes erzählt zu haben, um „keine schlüpfrigen Details ausbreiten“ zu müssen. Tatsächlich habe sie damals einem Treffen mit Bennett zugestimmt, um ihm bei den Vorbereitungen für eine Probe zu helfen. „Er ist dann regelrecht auf mich gesprungen“, sagte Argento dem italienischen Sender. Sie sei „erstarrt“.
Nach eigenen Worten war ihr damals nicht klar, dass der Jungschauspieler erst 17 Jahre alt war. Immerhin habe sie ihn da zum ersten Mal seit zehn Jahren gesehen. Bennett hatte 2004 in dem Film „The Heart Is Deceitful Above All Things“ Argentos Sohn gespielt.
Schlagabtausch per TV-Auftritt
Vor einer Woche bekräftigte er - ebenfalls bei „Non è l'Arena“ - seine Vorwürfe gegen Argento. Auf die Frage des Moderators, ob er bei seiner Version bleibe, wonach sie ihn sexuell missbraucht habe, sagte der mittlerweile 22-Jährige: „Ja, das stimmt.“ Später fügte er hinzu: „Eine Frau kann schön und attraktiv sein und trotzdem einen Mann missbrauchen.“ Die Schauspielerin gleiche US-Filmproduzent Harvey Weinstein, dem sie und andere Frauen sexuelle Gewalt vorgeworfen hatten. „Auch Asia hat ihre Macht missbraucht“, sagte Bennett dem Sender.
Seinen TV-Auftritt sah sich auch Argento an - mit gemischten Gefühlen, wie sie nun erzählte. Er habe sie „ein bisschen wütend gemacht, aber vor allem fühle ich Mitleid mit ihm“. Bennett sei „ein Kind, dem es nicht gelungen ist, seine Karriere voranzutreiben, und deshalb (ist er) eine verlorene Seele“.
Nicht genug, dass Bennett sie erpresst und ursprünglich 3,5 Millionen Dollar gefordert habe, fuhr Argento fort. Das Schlimmste für sie sei gewesen, dass ihr plötzlich der Ruf anhing, pädophil zu sein. „Das ist ein Stigma, dass ich niemandem wünsche.“
Infolge der Schlagzeilen über ihr Verhältnis zu Bennett war Argento aus der Jury einer Casting-Show geflogen. Außerdem entfernte der Sender CNN drei Folgen einer Fernseh-Serie aus seinem Streamingdienst-Angebot, bei denen Argento mitgewirkt hatte.
Im La-7-Interview sagte die Italienerin, ihr damaliger Partner Bourdain habe der Zahlung an Bennett zugestimmt, nachdem dieser mit juristischen Schritten gedroht hatte. Ziel sei gewesen, Argentos ehemaligem Set-Kollegen zu helfen, weil dieser „schwere finanzielle Probleme“ gehabt habe. Nach Bourdains Suizid im Juni habe sie die in Raten vorgenommenen und von ihr als falsch empfundenen Zahlungen an Bennett dann eingestellt. All das sei noch vor dem Bericht der „New York Times“ geschehen, der die ganze Affäre publik machte. (dpa)