Abba wieder im Studio: Mamma mia! Alte Schweden, neue Liebe
Sensation: Abba haben sich wiedervereinigt. Jedenfalls für zwei neue Songs.
Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid. Die Menschheit kennt sie unter ihren Initialen: Abba. Eine Geschichte wie ein Märchen. Die beiden schwedischen Paare Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus sowie Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad, die sich 1972 zur Popgruppe vereinten, waren zehn Jahre lang ungemein kreativ und legendär effizient. Sie verkauften 360 Millionen Tonträger und sind damit die zweiterfolgreiche Band der Welt, hinter den Beatles (1 Milliarde), vor Led Zeppelin (300 Millionen) und Pink Floyd (250 Millionen).
Allein in Deutschland eroberten Abba neunmal die Spitze der Singlecharts, von „Waterloo“, dem Discoknaller, mit dem sie 1974 den Grand Prix Eurovision de la Chanson gewannen, bis zu „One of Us“, einer Herzschmerzballade, in der sich 1981 bereits das Ende ankündigte. Im Pop gehen Märchen selten gut aus. Der Ruhm fraß die Liebe. Fältskog und Ulvaeus ließen sich im Juli 1980 scheiden, Lyngstad und Andersson im Februar 1981. Ende 1982 brach die Gruppe die Arbeit an einem neuen Studioalbum, das ihr neuntes geworden wäre, ab und verkündete die Trennung. Eine Wiedervereinigung schien ausgeschlossen.
Ich vertraue dir noch immer
Jedenfalls bis Freitag. Da ging um 13.15 Uhr per Instagram eine Eilmeldung heraus. „Wir hatten alle das Gefühl, dass es nach 35 Jahren Spaß machen könnte, unsere Kräfte wieder zusammen zu bringen und ins Aufnahmestudio zu gehen“, schreiben Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid. Sie haben zwei neue Stücke eingespielt, eins trägt den passenden Titel „I Still Have Faith In You“, ich vertraue dir noch immer. Die vier Musiker, die zwischen 68 und 73 Jahre alt sind, schwärmen von einer „extrem erfreulichen Erfahrung“. „Es war, als ob die Zeit stehengeblieben und wir nur im Urlaub gewesen wären.“ Auch auftreten wollen Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid noch einmal, wobei sie allerdings durch Avatare ersetzt werden sollen. NBC und BBC strahlen die Show im Dezember aus.
Abba verströmten eine typisch skandinavische Mischung aus Leichtigkeit und Disziplin. Ulvaeus und Andersson waren für Musik und Texte zuständig, ein Songwriterpaar mit der Lizenz für Ohrwürmer wie sonst nur Lennon/McCartney, Paul Simon oder Burt Bacharach sie besaßen. Fältskog und Lyngstad, ihre Ehefrauen, waren als Sängerinnen und Performerinnen die kongeniale Ergänzung. Und anders als bei vielen Bands, die nach ein paar Hits in der Versenkung verschwinden, wuchs ihr Mythos nach der Auflösung noch.
Lizenz für Ohrwürmer
Das Abba-Musical „Mamma Mia!“ kam 1999 in London heraus, 2008 folgte die Verfilmung mit Meryl Streep und Pierce Brosnan verfilmt. Madonna sampelte die Syntheziserfanfaren von „Gimme Gimme Gimme“ für ihren Hit „Hung Up“. Aus Diskotheken und Partykellern verschwanden Klassiker wie „Disco Queen“ oder „SOS“ ohnehin nie. „Wir sind inzwischen vielleicht alt, aber ,I Still Have Faith In You’ ist neu“, sagen Abba.
Christian Schröder
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