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Der britische Musiker David Bowie (1947-2016).
© Jimmy King/Sony

Geburtstag von David Bowie: Major Tom auf dem Todesstern

Vor einem Jahr veröffentlichte David Bowie sein letztes Album: Ein Wiederhören mit "Blackstar" am 70. Geburtstag des Künstlers.

Der Starman machte sich auf zu seiner letzten intergalaktischen Reise. Es würde eine Mission ohne Wiederkehr sein – hinauf zum schwarzen Todesstern. Aber vorher feierte er noch einmal Geburtstag und beschenkte seinen Heimatplaneten mit neuer Musik.

„Blackstar“ nannte David Bowie sein 25. Studioalbum, das er am 8. Januar 2016, seinem 69. Geburtstag, herausbrachte. Nur zwei Tage später starb er in New York, was die Wahrnehmung der sieben Songs völlig veränderte. Die vielen Vanitas-Motive, der verhallende Gesang, der Songtitel „Lazarus“ – all das stach plötzlich viel stärker heraus.

Dabei deuteten die beiden vorab veröffentlichten Videos bereits sehr stark in diese Richtung: In dem Clip zu „Lazarus“, das mit der Zeile „Look up here, I’m in heaven“ eröffnet, bäumt sich David Bowie immer wieder in einem Bett auf.

Über den Augen trägt er eine Bandage, an der Stelle der Augen sind Knöpfe befestigt. Mit ihm in dem weiß gekachelten Raum ist eine Frau, die aus einem Schrank gekommen ist. Die beiden strecken sich die Arme entgegen. Sie will ihn mitnehmen – und bekommt ihn schließlich auch: Am Ende verschwindet ein zweiter, schwarz gekleideter Bowie in dem Schrank. Das Tor zu einer anderen Dimension.

Dort angekommen war dann der in einer Mondlandschaft liegende Astronaut – Major Tom? –, der in der Eröffnungssequenz des „Blackstar“-Videos zu sehen ist: Hinter dem Visier seines Raumanzugs kommt ein mit Schmucksteinen verzierter Totenkopf zum Vorschein.

Dieser war auch in „Lazarus“ schon kurz im Bild. Ebenso die zerknitterte Kladde mit dem schwarzen Stern auf dem Umschlag. Bowie hält sie in der Mitte des „Blackstar“- Clips wie ein heiliges Manifest, ein Schutzschild vor sich.

Es beruhigt den Song, der seine Stolperbeat-Spur verlässt, ruhiger und gerader wird. Bowie singt: „Something happened on the day he died/ Spirit rose a metre and stepped aside“.

Drei allerletzte Songs auf dem Musical-Album "Lazarus"

Nun ist sein Geist also aufgestiegen, seine Asche wahrscheinlich schon als glitzernder Sternenstaub in neue Universen unterwegs. Wir Erdlinge können uns mit der Musik des britischen Pop-Genies trösten. Drei allerallerletzte Song sind kürzlich auf dem Album zum „Lazarus“-Musical erschienen.

Vor allem das schwebend-elegante „No Plan“ hätte sich auch auf dem maßgeblich vom New Yorker Jazz-Saxofonisten Donny McCaslin beeinflussten „Blackstar“ gut gemacht. Zunächst zaghaft, dann immer kraftvoller werdend schwingt sich David Bowie in die finalen Zeilen: „All the things that are my life/ My moods/ My beliefs/ My desires/ Me alone/ Nothing to regret/ This is no place, but here I am/ This is not quite yet“. Nichts zu bereuen, ortlos, aber nicht wort- und tonlos. So wird er in unseren Köpfen ewig weiterfliegen.

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