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Jonathan Meese salutiert in München, ein Foto von 2014.
© Nicolas Armer/ dpa

Richard-Wagner-Festspiele: Jonathan Meese wettert weiter gegen Bayreuth

Erst sollte er 2016 den "Parsifal" in Bayreuth inszenieren, dann wurde er ausgeladen. Und immer noch schimpft Jonathan Meese, nennt den Grünen Hügel ein "kleines, blödes CSU-Schauspielhaus".

Auch anderthalb Jahre nach seinem Rauswurf hadert der streitbare Künstler Jonathan Meese weiter mit den Bayreuther Festspielen. „Jetzt wird es zu so einem kleinen, blöden CSU-Schauspielhaus“, sagte der 46-Jährige gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Er selber hingegen „hätte dafür gesorgt, dass sich Bayreuth ausdehnt. Vielleicht so groß wie Deutschland, wie Europa, vielleicht so groß wie die Welt.“ Und weiter: „Was gerade in Bayreuth passiert, dass da alles durchdemokratisiert werden und zum Unterhaltungsprogramm zurechtgestutzt werden soll, das hat mit der Allmacht der Kunst nichts zu tun.“

Meese, der mehrfach verklagt wurde, weil er bei seinen Performances gern die Hand zum Hitlergruß hebt - was immer mit Freispruch endete -, hatte ursprünglich in diesem Jahr bei den Richard-Wagner-Festspielen den „Parsifal“ inszenieren sollen. Doch die Festspielleitung setzte ihn im November 2014 vor die Tür. Sein Konzept sei zu teuer, war die offizielle Begründung. Meese hatte daraufhin ein Wagner-"Manifest" veröffentlicht, in dem er sich als Wagners "Bluthundbaby" bezeichnete und schrieb, der Komponist würde sich bei der „Kunsthasskampagne gegen Meese“ im Grabe umdrehen und alle durchdemokratisierten Wagnerverbände als mickrige „Kunstlosigkeiten“ verbieten: „Richard Wagner liebt Meese.“ Seine Musik dürfe niemals weichgespült werden.

Statt Meese eröffnet Uwe Eric Laufenbergs "Parsifal" die Festspiele

Für Meese sprang der Intendant des Hessischen Staatstheaters in Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, ein. Seine „Parsifal“-Version wird die Festspiele am 25. Juli eröffnen. Zuletzt hatten Stefan Herheim und Christoph Schlingensief das Bühnenweihfestspiel auf dem Grünen Hügel eingerichtet.

Im Interview äußerte sich Meese auch über Geld. Er wolle schon, dass seine Kunst verkauft werde, sagte er. Mit dem Geld, das er dadurch verdiene, könne er seinen Leidenschaften nachgehen. „Ich habe 50 000 bis 60 000 Bücher, riesige Magazinkonvolute.“ Kunst dürfe allerdings keine „Reichen-Bespaßung“ sein. Wer seine Werke aber „aus Liebe zur Sache“ kaufe, werde glücklich. dpa/KNA/Tsp

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