Europäischer Filmpreis 2018: Italien und Polen sind Favoriten
Alle fünf Kandidaten für den Europäischen Filmpreis 2018 liefen in Cannes. Die Berlinale-Beiträge, auch die guten deutschen Produktionen, haben das Nachsehen.
Bei den Europäischen Filmpreisen, die am 15. Dezember bei einer Gala im spanischen Sevilla vergeben werden, gehen dieses Jahr kaum deutsche Anwärter ins Rennen. Einzig die Schauspielerin Marie Bäumer wurde für ihre Rolle der Romy Schneider in Emily Atefs Schwarz-Weiß-Drama über Schneiders letztes Interview „3 Tage in Quiberon“ nominiert – sie gewann auch den Deutschen Filmpreis dafür.
In der Kategorie Bester Film finden sich auf der am Wochenende bekanntgegebenen Nominierungsliste zwei Produktionen aus Italien, Alice Rohrwachers sozialrealistisches Märchen „Glücklich wie Lazzaro“ und Matteo Garrones Gewaltdrama „Dogman“. Pavel Pawlikowskis polnischer Historienfilm „Cold War“ geht mit fünf Nominierungen als Favorit an den Start. Außerdem sind der schwedisch-dänische Fantasy-Film „Border“ von Ali Abbasi und Lukas Dhonts Coming-of-Age-Film „Girl“ aus den Niederlanden dabei. Alle fünf Produktionen liefen in Cannes, teils preisgekrönt – im Wettbewerb oder in der Reihe „Un certain regard“.
Anders als sonst bei den Europäischen Filmpreisen sind diesmal kaum Filme dabei, die auf der Berlinale oder in Venedig Premiere feierten. Aus hiesiger Warte vermisst man vor allem Christian Petzolds meisterliches Auswandererdrama „Transit“ – der schon in Berlin zu Unrecht leer ausging. Das viel beachtete Seenotrettungsdrama „Styx“ ist ebenso wenig dabei wie Florian Henckel von Donnersmarcks umstrittener deutscher Oscar-Anwärter „Werk ohne Autor“ oder „3 Tage in Quiberon“, mit Ausnahme der Nominierung für Bäumer. Die Schauspielerin konkurriert unter anderem mit der Polin Joanna Kulig und der Italienerin Alba Rohrwacher. Bei den Darstellern treten neben anderen Rupert Everett ( „The Happy Prince“), Marcello Fonte („Dogman“) und Sverrir Gudnason ( „Borg/McEndroe) an.
Bei den nominierten Dokumentarfilmen finden sich drei deutsche Koproduktionen: Jane Magnussons Ingmar-Bergman-Porträtstudie „Bergman – A Year In A Life“, Bernadett Tuza-Ritters „A Woman Captured“ über modernen Sklavenhandel und Talal Derkis deutsch-syrisch-libanesischer Film „Kinder des Kalifats“ über Jugendliche im Krieg.
Über die Gewinner stimmen erneut die über 3500 Mitglieder der European Film Academy ab. Fest steht bereits, dass die spanische Schauspielerin Carmen Maura für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden wird. Der Ehrenpreis „Europäischer Beitrag zum Weltkino“ geht an den britischen Schauspieler und Regisseur Ralph Fiennes.
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