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Die Berliner Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo wird die diesjährige Klagenfurter Rede zur Literatur halten. 
© Mike Wolff

Literaturwettbewerb in Klagenfurt: Digital geht auch gut: Der Bachmann-Preis 2020

Vorher aufgezeichnete Lesungen und Juryberatungen von zu Hause: Der ORF verkündet Details zum Ablauf des Bachmann-Preises im Juni. Es zeigt sich: Es wird fast wie immer.

Nachdem Ende März die Absage des Klagenfurter Bachmann-Lesens wieder einkassiert worden war, hat der ORF nun die ersten Details verkündet, wie das Ganze digital über die Bühne geht. Es bleibt nicht nur der vorgesehene Termin vom 17. Juni bis 21. Juni, sondern auch der Ablauf ähnelt dem einer typischen Live-Ausgabe des Bachmann-Wettbewerbs

14 Autoren und Autorinnen und ihre Texte, die sieben Jurymitglieder, darunter als neue der Schriftsteller Philipp Tingler und die Kritikerin Brigitte Schwens-Harrant, dazu die üblichen Porträts vor den Lesungen und die Jurydiskussionen danach.

Neu ist, den Pandemie-Umständen entsprechend: Die Mitglieder der Jury sitzen zu Hause, vermutlich in ihren Arbeitszimmern, um die Texte zu diskutieren, und die Lesungen werden vorher aufgezeichnet und dann jeweils an den Lesetagen am 18., 19. und 20. Juni eingespielt, so wie es die Auslosung der Lesereihenfolge am 17. Juni, am Tag der Eröffnung, ergeben hat. 

Die Eröffnung lässt sich auf der Website des Bachmann-Preises verfolgen, die Lesungen und anschließenden Diskussionen werden wie sonst auch bei 3sat übertragen. 

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Auch wer die sogenannte Klagenfurter Rede zur Literatur hält, steht fest: Es ist die Bachmann-Preisträgerin des Jahres 2015, die Berliner Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo. Der Titel ihrer Rede lautet: „Können Schwarze Blumen malen“.

Wie üblich können unter dem Hashtag #tddl die Lesungen auf Twitter, Instagram und Facebook kommentiert und verfolgt werden, und angeblich soll man via Instagram sogar einen Blick „hinter die Kulissen“ werfen können, was immer das für Kulissen dann sind. 

Wer dieses Mal mit einer Erzählung oder einem Romanauszug dabei ist, soll am 28. Mai verkündet werden. So scheint also alles bereitet, scheint alles wie gehabt. Nur die Ablenkung fehlt, was der Literatur vielleicht zugutekommt, das, was die Teilnahme an diesem Wettbewerb eben auch ausmacht: der See, der Kärtner Sommer, der grüne Veltliner, die Biere und überhaupt das ganze analoge Klagenfurter Drumherum.

Gerrit Bartels

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