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2015 schug sein Debüt ein wie ein Asteroid, jetzt kommt das zweite Album: Der Saxofonist Kamasi Washington.
© Jamie James Medina / Beggars

Benjamin Clementine, Kamasi Washington, Ibeyi: Die Pop-Alben der Woche im Soundcheck

Jeden Freitag ab 21 Uhr stellen vier Popkritiker/-innen auf Radio Eins die Alben der Woche vor. Diesmal mit Benjamin Clementine, Kamasi Washington, Ariel Pink und Ibeyi.

Kamasi Washington: Harmony Of Difference (Young Turks)

Saxofonist Kamasi Washington, dessen voluminöses Debüt 2015 wie ein Asteroid einschlug, legt dieses Mal bloß rund 30 Minuten Musik vor. Lateinamerikanische und karibische Rhythmen, schwelgende Melodien, spirituelle Beseeltheit und am Ende ein Chor, der am Rande des Kitsches segelt. Das ist alles sehr schön. Aber auch nicht mehr sonderlich aufregend. Andreas Müller, Radio Eins

Ariel Pink: Dedicated to Bobby Jameson (Mexican Summer)

Was für ein Vogel ist das denn? Der US-amerikanische Indie-Showman Ariel Pink kann auch auf seinem elften Album nicht auf jede Menge Sound-Firlefanz und Zitatkonfetti verzichten. Dieses Mal scheint das alles mehr Ablenkungsmanöver zu sein, um uns etliche wahrhaftige und geradlinige Popperlen unterzujubeln – allen voran der Titeltrack, der sich sicher als Ohrwurm durch diesen Herbst fressen wird. Hannah Pilarczyk, Spiegelonline

Ibeyi: Ash (XL Recordings)

Die frankokubanischen Schwestern befördern diesmal ihre eigenwilligen minimalistischen Songs in elektronische Gefilde. Mit verfremdeten Cajón-Rhythmen, Samples, Loops, Synthieklängen und zuweilen Autotune-Vocals entwerfen sie vielsprachig einen Blick auf unsere aus den Fugen geratene Zeit voller Rassismus und Ungerechtigkeit. Eine Herausforderung für Ohr und Geist. Jürgen König, Radio Eins

Benjamin Clementine: I Tell A Fly (Caroline)

Ach, diese Stimme wieder! Irgendwo zwischen den Organen von Anthony Hegarty und Nina Simone zu verorten, dominiert sie auch das zweite Album des britischen Musikers Benjamin Clementine. Doch das Intimistische des Debüts scheint verschwunden, die am Piano komponierten Songs sind mehrere Ideen ausladender geworden, mäandernder, experimenteller, fast musicalhaft. Will tapfer erarbeitet sein, dieses Album. Gerrit Bartels, Tagesspiegel

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