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Kollateralschäden. Batman verletzt auch seine Mitstreiter - psychisch und physisch.
© promo

Sean Murphys "Batman - Der weiße Ritter": Der Joker klagt zurück

Was wäre, wenn Batman für die von ihm verursachten Schäden haften müsste? Sean Murphys Antwort ist Parodie und Hommage gleichzeitig.

Superheldenleser gibt es zwei Sorten. Zum einen jene, die eine geschlossene Chronologie schätzen und am liebsten eine fortlaufenden Seifenoper lesen möchten. Und dann gibt es die anderen, die nur gute Storys wollen. Für Letztere hat DC mit dem „Black Label“ nun ein neues Vehikel geschaffen, das an die Marken „Vertigo“ und „Elseworlds“ erinnert. Sprich: Hier erscheinen anspruchsvolle, aus der Kontinuität gelöste Geschichten, in es um mehr geht als um kostümierte Rächer, die sich gegenseitig auf die Nase hauen.

Jenseits der Kontinuität

Den Anfang der Reihe macht nun Sean Murphys mehrteiliger Erzählung „Batman – Der Weiße Ritter“, die im Heftformat noch nicht das neue Label trug, als Sammelband jetzt aber den schwarzen Stempel erhielt. Auch Klassiker von Alan Moore wie "The Killing Joke" oder "Watchmen" sollen künftig unter diesem Banner erscheinen.

Der Joker verklagt Batman

Sean Murphys eckiger Stil passt gut zu den kantigen Figuren und der harten Welt, die er zeichnet. Auch erzählerisch ist dem Amerikaner ein großes Werk gelungen. Murphy fragt, was passieren würde, wenn der Joker vom Wahnsinn geheilt, Batman für all die bei seinem Kreuzzug angerichtete Sachbeschädigung und Körperverletzung juristisch zur Rechenschaft ziehen würde. Die Antwort darauf ist gleichzeitig entlarvende Meta-Parodie und aufrichtige Hommage. Beides parallel zu schaffen ist große Kunst - und fesselnde Lektüre.

Geliebter Feind. Das Cover des Sammelbandes
Geliebter Feind. Das Cover des Sammelbandes
© promo

Sean Murphy: "Batman – Der Weiße Ritter“, Panini, 220 Seiten, 22 Euro

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