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Sophia Loren
© dpa

Sophia Loren wird 80: Das Leben ein Traum

Ihre Karriere begann sie als Fotomodell und bei Schönheitswettbewerben. Sophia Loren drehte mit Gregory Peck, John Wayne und Marlon Brando, bekam einen Oscar und einen Heiratsantrag von Cary Grant. Am Samstag feiert das italienische Nationaldenkmal seinen 80. Geburtstag.

„Spilungone“ wurde sie von den Mitschülern genannt, Bohnenstange. Wegen ihrer langen, dünnen Figur. Die „Verwandlung von einem hässlichen Entlein in einen stolzen Schwan“ habe gedauert, erinnert sich Sophia Loren in ihrer gerade erschienenen Autobiografie „Mein Leben“. Aber dann war aus dem in Rom geborenen und bei Neapel aufgewachsenen Mädchen eine atemberaubende Schönheit geworden. Loren tauchte als Heldin eines Fotoromans auf der Titelseite der Illustrierten „Sogno“ („Traum“) auf, und ihr Sportlehrer, „ein gut aussehender Mann, der es gewohnt war, das Leben als einfache Freiübung zu betrachten“, hielt um ihre Hand an. Die Eltern lehnten ab, mit der Begründung, die Tochter sei noch zu jung.

Schicksalhaft wird ihre Teilnahme bei der Wahl zur „Miss Rom“ im Jahr 1950. Loren landet nur auf dem zweiten Platz, lernt aber ihren künftigen Ehemann Carlo Ponti kennen. Der 22 Jahre ältere Filmproduzent verschafft ihr erste Jobs in der römischen Traumfabrik Cinecittà. Von Komparsenauftritten als Barfrau, Entführungsopfer oder Sklavin im Sandalenepos „Quo Vadis“ arbeitet sie sich hoch zu Hauptrollen in neorealistischen Filmen wie „Ein Sonntag in Rom“ oder „Die Frau vom Fluss“, wo sie eine Arbeiterin spielt, die von ihrem Freund mit einem Kind sitzen gelassen wird.

An dem Drehbuch arbeiten die Schriftsteller Alberto Moravia, Giorgio Bassani und Pier Paolo Pasolini mit, sie alle sind hingerissen von der Schauspielerin. Loren tritt auch in schlüpfrigen Melodramen wie „Mädchenhandel“ auf, Kritiker attestieren ihr die „Leidenschaftlichkeit einer vulkanischen Natur“ und feiern sie als „Denkmal zu Ehren des Sex“. Auf die Dreistigkeit, als Frau immer wieder auf ihre Äußerlichkeit reduziert zu werden, reagiert sie mit Spott. Als sie 1957 kurz nach ihrer Ankunft in Hollywood gefragt wird, welche Diät sie befolge, antwortet sie schnippisch: „Pasta“.

Sophia Loren dreht mit Marlon Brando, Charlton Heston und Gregory Peck, erhält einen Oscar für das Kriegsdrama „Und dennoch leben sie“ und bekommt einen Heiratsantrag von Cary Grant. Ihr Traum(film)partner wird aber Marcello Mastroianni, mit dem sie von „Schade, dass du eine Kanaille bist“ bis zu „Prêt-à-Porter“ ein Dutzend Mal vor der Kamera steht. Längst ist Loren größer als ihre Rollen. Sie ist aufgestiegen zur Inkarnation ihres Landes, etwas, was Kolleginnen wie Brigitte Bardot oder Hildegard Knef nur zeitweilig gelungen war. Als italienische mamma verbindet sie Eleganz mit Pragmatismus. Auf den Umschlägen ihrer Kochbücher zeigt sie sich perfekt manikürt und geschminkt bei der Küchenarbeit. Über ihren 80. Geburtstag, den sie am heutigen Samstag feiert, staunt die Loren: „Wenn ich an mein Leben denke, wundere ich mich, dass das alles wahr ist.“

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